Diese Geschichte handelt von Theo und Tante Hilde. Doch eigentlich begann die Geschichte nicht mit Tante Hilde, sondern mit Herrn Koch. Am Samstag wachte Theo durch eine Polizeisirene auf. Theo sprang sofort aus dem Bett, um das Polizeiauto zu sehen. Der Wagen hielt vor dem Nachbarhaus. Kurz darauf Herr Koch mit zwei Polizisten im Polizeiauto fahren. Theo fand, Herr Koch hatte es wirklich gut. Theo wollte auch gerne im Polizeiauto mit heulenden Sirenen durch die Stadt düsen. Den ganzen Tag musste Theo daran denken, wie es war in einem echten Polizeiauto zu fahren. Am Sonntag ging Theo mit seinen Eltern in die Kirche. Der Pastor erzählte vom Himmel, dass dort alle glücklich sind und dass Frau Koch dort bei Gott ist. Auf dem Weg nach Hause fragte Theo seine Mama „Wie ist Frau Koch in den Himmel gekommen?“ Theos Mama nahm ihn in den Arm und erklärte: „Herr Koch hat Frau Koch ermordet. Darum ist Frau Koch jetzt im Himmel und die Polizei hat Herrn Koch mitgenommen.“ Nachmittags als Theo mit seinem Polizeiauto spielte, dachte er darüber nach was Mama ihm erklärt hatte. Er dachte an Frau Koch im Himmel und an das Polizeiauto mit den zwei Polizisten. Da begriff er es. Wenn er mit dem Polizeiauto fahren wollte, musste er jemanden ermorden. Theo überlegte, wen er ermorden sollte: Mama und Papa waren mit dem warten auf das neue Baby zu beschäftigt. Oma und Opa fuhren seit Jahren jedes Jahr ans Meer. Tante Hilde verreiste gerne und sie brachte immer Souvenirs mit. Was sie wohl aus dem Himmel mitbringen würde? Vielleicht eine flauschige Wolke oder einen Stern. Theo war begeistert von der Idee Tante Hilde zu ermorden. Doch es gab ein Problem. Theo wusste nicht wie man jemanden umbringt. Da kam Papa ins Zimmer. „Mama und ich müssen ins Krankenhaus fahren. Oma passt auf dich auf.“, rief er aufgeregt. Oma und Theo machten es sich mit Keksen im Wohnzimmer gemütlich. Oma las Geschichten vor, bis sie einschlief. Theo wollte sich noch einen Keks nehmen, doch der Teller rutschte vom Tisch und zerbrach. Oma schreckte auf: „Theo du hättest mich fast zu Tode erschreckt!“, rief sie. Nachdem Oma und Theo die Scherben weggeräumt hatten, aßen sie Abendbrot. Anschließend sang Oma ein Abendlied und dann sollte Theo schlafen. Doch Theo konnte nicht schlafen. Da viel ihm wieder ein was Oma gesagt hatte. Theo überlegte, ob er Tante Hilde zu tote erschrecken könnte. Doch Tante Hilde war leider sehr mutig, nicht einmal Clowns machten ihr Angst. Mama hatte ihrer Freundin neulich von einem Krimi erzählt. Da hatte jemand einen Ball vor die Treppe gelegt, damit eine reiche Dame stürzte. Er könnte den Ball von Rex benutzen (Rex ist Tante Hildes Hund). Aber was, wenn die Polizei nicht herausfand, dass Theo der Mörder war und nicht Rex. Dann dürfte Rex im Polizeiauto fahren. Mamas Freundin sagte manchmal, dass etwas zum Totlachen war. Vielleicht wäre das eine bessere Art Tante Hilde umzubringen. Tante Hilde lachte viel. Auf Papas Geburtstag hatte sie so lachen müssen, dass sie sich an ihrem Bier verschluckte. Da viel Theo die Lösung zu seinem Problem ein. Für Papas Geburtstag hatten sie Oliven auf dem Markt gekauft. Tante Hilde hatte sie gesehen und gesagt, dass sie für Oliven sterben könnte. Das hatte er ganz deutlich gehört. Theo war glücklich, er kuschelte sich in sein Kissen und dachte triumphierend daran, wie er im Polizeiauto fahren würde. Denn jetzt hatte er einen todsicheren Plan um Tante Hilde zu ermorden.
© Johanna Korsmeier 2025-01-05