von Catrin_mit_C
Lange habe ich ĂĽberlegt, ob ich den spitzen Stift beim Thema Altern ansetze und dann hab ich es einfach gemacht. Altern ist ja so eine ganz spezielle Sache – wir tun es alle, da haben wir keine Wahl, nur sind manche Freund damit und andere eben nicht. Wir werden geprägt von den Medien und das so enorm, dass wir irgendwann dieses Vorgelebte als Realität ansehen. Diese A-Z Promis, die sich regelmäßig die Lebenszeichen aus dem Gesicht spritzen lassen und schon mal auf das eigene Rettungsboot unterhalb des Riechkolbens setzen. Die Haut mit jenseits der 50 noch glatt wie ein Babypopo – kommt alles vom Wasser trinken und Bäume umarmen, eh klar. Anscheinend ist die FreizĂĽgigkeit dann auch nicht mehr zu zĂĽgeln – eine bekannte Model-Mutter zieht nur noch blank. Man kämpft einen Kampf, den man frĂĽher oder später verlieren wird. Vor allem uns Frauen kommt ein Druck zu teil, der nicht zu unterschätzen ist. Mithalten ist angesagt. Bei Männern ist das Altern oft ein Reifeprozess – viele werden mit den Jährchen attraktiver und männlicher. Das ein oder andere graue Haar setzt noch das i-TĂĽpfelchen auf. Wie ein guter Wein reifen sie zu etwas noch kostbarerem heran – aber Vorsicht, irgendwann wird auch der beste Wein zu Essig. Und wir Frauen? Ja… wir werden einfach alt. Diesen blöden Spruch „Ihr riecht so gut, ihr habt ja Orangenhaut“ – bei manchen scheint ein Kieferbruch tatsächlich auf der Wunschliste zu stehen. Sorry, aber der Spruch hat so einen Bart. Die Orangenhaut hat 0,0 mit dem Altern zu tun – die haben Teenager genauso wie sie Ă„ltere haben oder eben nicht. Sache der Gene, fertig. Als wäre die Geburt nicht Meisterleistung genug, kommt man dann eines Tages in den Wechsel. Die Hitzewallungen werden mehr, die Haare dagegen weniger. Irgendwie ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern, könnten böse Zungen jetzt behaupten. DafĂĽr betrifft diese grausame Krankheit namens „Männerschnupfen“ nur die Herren der Schöpfung. Diese Schmerzen kann wohl nur eine Frau annähernd nachvollziehen, die eine Geburt ohne PDA durchgestanden hat. Die Betonung liegt auf annähernd! Dann gibt es noch die Midlife-Crisis – ist dann die Mitte des Lebens erreicht oder wie habe ich das zu verstehen? Plötzlich gibt’s Toyboys und Toygirls fĂĽrs Ego von Männlein und Weiblein. Ob es Sinn macht oder nicht ist egal. Ein letztes Aufbäumen. Dabei schenkt uns das Leben so viele wunderbare Erfahrungen, die uns stärker machen und uns wachsen lassen. Wir werden gelassener, blicken lächelnd auf die jugendlichen Dummheiten zurĂĽck und könnten eigentlich so stolz auf uns sein. Umsonst werden Oma´s und Opa´s nicht von den Enkerln vergöttert – Kinder sind sowieso die besseren Menschen. Die ein oder andere Schramme oder Lebenslinie am Körper erzählt eine Geschichte – wer möchte schon ein leeres, glattgebĂĽgeltes Blatt Papier sein? Kalt, leer, langweilig – Niemand.
© Catrin_mit_C 2021-08-10