Am Boden der Tatsachen

Thomas Paar

von Thomas Paar

Story

Den Start in den Tag kann man bei uns vergleichen wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie wirklich was man bekommt, oder wie er sich entwickelt. Ab und zu kommt es vor, dass ein besonderes Ereignis vor der Türe steht. In solchen Fällen versuchen wir vorab bereits einen Plan oder eine Struktur für den jeweiligen Tag zu erstellen. Doch nicht immer lässt sich geplantes mit der Realität vereinbaren. Die Bandbreite kann sich durchaus von Wunschdenken über einen passablen Ablauf, bis zu die Sache komplett abblasen müssen erstrecken.

Obwohl wir an jenem besagten Tag weit weg von dem gewünschten Zustand waren, trafen wir zumindest mit dem geplanten Ablauf voll ins Schwarze. Es lief sogar so am Schnürchen, dass ich zur vereinbarten Abfahrtzeit den Motor startete. Während wir uns den Weg durch verschiedenste Wetterbedingungen und Tempobeschränkungen kämpften, verbrachten wir die Zeit mit dem, was uns am liebsten war. Wir wärmten unsere Stimmen auf, arbeiteten an unserer Textsicherheit und ließen die Vorfreude immer mehr in den Vordergrund treten.

Nach geraumer Zeit kam, der für mich schlimmste Teil. Die sieben Kilometer durch den Großstadtdschungel. Zum Glück verloren wir nicht so viel Zeit. Am Ort des Vergnügens angekommen, erblickten unsere Augen bereits eine nicht enden wollende Menschenmasse. Endlich am Eingang angekommen, wurden wir wieder mit etwas Warten vertröstet. Nach einigen Minuten, die sich zogen wie Kaugummi, wurden wir dann endlich hineingelassen.

Die Plätze, an denen wir waren, bescherten uns eine tolle Sicht. Ein Problem, welches leider nicht zum ersten Mal auftrat, drohte uns fast den Abend zu verderben. Mein Sessel befand sich an einer Reihe von Sessel, die fix nebeneinander zusammengeschraubt waren. Dadurch war es mir nicht möglich neben meiner besseren Hälfte zu sitzen. Leider nicht das erste Mal, dass wir uns mit solchen Hindernissen ärgern mussten. Da wir es schon des Öfteren erlebten, wussten wir bereits, wie wir dieses Problem am besten lösen würden.

Sie suchte sich den besten Platz aus, und ich pflanzte mich für die restliche Wartezeit, bis zum Beginn des eigentlich Events neben ihr hin. Sitzend angekommen am Boden der Tatsachen dauerte es nicht lange bis eine Stimmung aufkam.

Trotz Sitzplatz verbrachte ich den größten Teil des Abends stehend.

© Thomas Paar 2023-02-15

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