von Exlibres
An die Stimme in meinem Kopf
Ich hasse dich!
Damit wäre eigentlich alles gesagt. Doch wie ich dich kenne, reicht dir das nicht. Ich höre bereits, wie du zu einem Warum ansetzt. Weil du es nie einfach akzeptieren kannst. Und ich gebe nach. Nicht weil ich schwach bin, sondern weil ich will, dass du es verstehst!
Anfangs hielt ich dich für einen Freund. Du warst da, wenn von den Anderen keiner blieb. Du hast mir Trost gegeben, Ideen und Normalität. Du hast mir zugehört und mich verstanden. Manchmal warst du sogar meine Stimme, als ich keine mehr hatte.
Aber seit wir… seit ich in dieser Zelle sitze, hat sich etwas verändert. Hast du dich verändert. Ich brauche dich nicht mehr! Ich will dich nicht mehr!
Du bist nicht mehr mein Halt. Du bist das Loch unter mir. Du flüsterst keine Hoffnung mehr, du flüsterst Flucht. Du drängst mich zur Waffe und nennst es Freiheit. Ich nenne es Verzweiflung und Kapitulation.
Ich weiĂź nicht, wann wir uns verloren haben. Vielleicht warst du nie auf meiner Seite. Vielleicht war ich nur zu stolz, das zu erkennen.
Aber ich höre dich jetzt anders. Nicht wie einen Freund. Sondern wie eine Krankheit, die sich in mein Denken frisst.
Und ich? Ich will leben. Nicht für dich, aber auch nicht gegen dich. Einfach nur….. ohne dich.
Ich werde nicht mehr zuhören.
Du wirst leise werden. Und du wirst die sein, die vergessen wird! Du schimpfst mich ein Nichts, dabei bist du die, die keinen Wert mehr hat!
Ich bin fertig.
Claire
© Exlibres 2025-05-18