An sich selbst arbeiten ist auch Arbeit

Joe_Maxime

von Joe_Maxime

Story

Bisher habe ich sobald ich eine Abhängigkeit erkannt habe, mich davon gelöst, um mir selbst zu beweisen, dass ich davon unabhängig sein kann. Es gibt doch nichts Schlimmeres als von jemanden oder etwas abhängig zu sein, oder? Dann mache ich mich doch erpressbar. So kann ich mir selbst dieses Ding wegnehmen und höhnisch grinsen und stolz verkünden, dass ich unabhängig bin. Aber ist das nicht der Inbegriff von Selbstverletzung auf einem anderen Level? Ich beweise mir selbst, dass ich mir selbst wehtun kann, mir etwas wegnehmen kann, um ja nicht unglücklich zu werden, wenn es mir von extern genommen werden könnte? Also anstatt das vielleicht in Kauf zu nehmen, nehme ich die Klinge und schneide mich sicher in den Finger, um sicher zu sein, dass das Messer auch scharf ist und nicht nur sein könnte.

Ich könnte diese generellen Abhängigkeitssituation auch lösen, wenn ich z.B. mit dem Partner (von dem ich glaube abhängig zu sein) zusammenbleibe, solange ich mir selbst wichtiger bin und mich eben nicht vernachlässige und mich weniger in den Vordergrund stelle. Im Sinne von – gerade, wenn ich in eine Abhängigkeit gehe, weil ich sie kenne, kann ich mich anders entscheiden, ohne die Person zu verlassen oder wegzulaufen. Vielleicht ist das Ziel einfach, in der vermeintlichen Abhängigkeitssituation selbst anders zu handeln – sich eben nicht abhängig zu machen, sondern immer fĂĽr sich selbst zu entscheiden. Unabhängig von den wenn-dann Szenarios in deinem Kopf.

Egal wie viele Abhängigkeiten du hast, entscheide dich fĂĽr dich selbst. Immer und immer wieder! Ich liebe dich – aber ich liebe mich mehr.

Warum ziehe ich eigentlich Machtpersonen an? Manche würden sagen, weil ich dies von meinem Vater kenne. Ich suche mir nur die Wiederholung meiner Kindheit, um sie als erwachsene Frau vielleicht lösen zu können?

Neue Denkweise: Gesundheit und ihre Erhaltung ist das höchste Gut.

Ich bin so glĂĽcklich, ich könnte weinen. Ich bin mĂĽde, aber glĂĽcklich. Das Wochenende war so schön und gleichzeitig gibt es so viel zu verarbeiten. Ich habe meine Masterarbeit so gut wie sicher, ich wĂĽrde gerne anfangen, aber ich möchte auch noch mein Praktikum genieĂźen und dann erst Urlaub machen und mich dann mit viel Energie hinsetzen. Ich könnte mir doch schon einen Plan machen – aber so richtig planen kann ich auch noch nicht. Ich möchte mir die TĂĽren und Möglichkeiten offenhalten. Ich möchte morgen wieder ins Praktikum gehen und meinen Praktikumsbericht weiterschreiben und einfach das machen, was ich gut kann. Ich denke, ich werde einfach wieder in die Sprechstunde gehen, mal bei den Physiotherapeuten vorbeischauen, aber auch frĂĽher gehen, wenn es mir angeboten wird, denn ich muss niemanden beweisen, dass ich gerne Vollzeit und unbezahlt arbeite. Ich will mich wieder mehr schminken, ich will wieder so viel anfangen, einfach typisch fĂĽr diese Zyklusphase – ich will wieder die Welt retten und verändern – aber dabei auf mich achten. Ich habe jetzt so viel Energie, dass ich gar nicht weiĂź, wo ich anfangen soll.

© Joe_Maxime 2024-08-22

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