Ankunft in Santiago Teil 2

Sonja DaprelĂ 

von Sonja DaprelĂ 

Story
Spanien 2025

Fiona betritt nun die ehrwürdige Kathedrale von Santiago de Compostela, ihre Schritte hallen leise auf dem alten Steinboden. Die hohen Gewölbe ragen über ihr, das gedämpfte Licht der Buntglasfenster taucht den Raum in ein sanftes Schimmern. Als die Pilgermesse begann, kam plötzlich Leben in die Kathedrale. Der „Botafumeiro“ – ein riesiges Gefäß für Weihrauch – wurde an einem dicken Seil aufgehängt. Mit großer Kraft schwang es durch die Luft von einer Seite der Kirche zur anderen. Elena schaute staunend zu, wie der Rauch sich langsam im Raum ausbreitete. Es roch nach Lavendel und Weihrauch.

Nach der Messe geht sie langsam los, hinein in die kleinen, engen Gassen der Altstadt. Die alten Steine und Bögen um sie herum sehen aus, als wären sie aus einer anderen Zeit. Die Gassen sind schmal und voller Leben – Menschen lachen, es gibt kleine Läden mit handgemachten Souvenirs, eine Buchhandlung mit alten Pilgererzählungen und eine Bäckerei, aus der der süsse Duft eines frisch gebackenen „Tarta de Santiago“ strömt kommt.





Sie könnte durch die kleinen Gassen Santiagos schlendern, eine Tarta de Santiago probieren oder sich einfach einen Moment nehmen, um all die Eindrücke zu verarbeiten. Und dann gibt es noch den traditionellen Besuch an der Pilgermesse, wo sie das berühmte Botafumeiro erleben kann – das gewaltige Weihrauchfass, das durch die Luft schwingt und die Atmosphäre der Kathedrale erfüllt.

Dann nimmt sie an der Pilgermesse teil, ein Moment der Ruhe und spirituellen Einkehr. Als der riesige Botafumeiro – das gigantische Weihrauchfass – durch die Kathedrale schwingt, erfüllt der Duft den gesamten Raum. Fiona spürt eine tiefe emotionale Resonanz, eine Mischung aus Demut, Glück und vielleicht sogar einem Hauch von Wehmut, dass ihre Reise nun ihr Ziel erreicht hat. Doch sie weiß auch: Die Reise ist nicht wirklich vorbei.

Nach der Messe gönnt sie sich einen Kaffee in einem der kleinen Cafés in der Altstadt. Dazu bestellt sie ein Stück «Tarta de Santiago«. Der feine Puderzucker zeichnet das Kreuz des Apostels auf der Oberfläche des Mandelkuchens, eine Tradition, die seit Jahrhunderten in dieser Stadt gepflegt wird. Sie schneidet vorsichtig ein kleines Stück ab und führt es langsam zum Mund.

Fiona schlieĂźt kurz die Augen und geniesst den Geschmack von gemahlenen Mandeln, vermischt mit einem Hauch von Zitronenschale und Zimt. Die Konsistenz ist weich, fast zartschmelzend, ein richtiger Genussmoment fĂĽr Fiona.


 


© Sonja Daprelà 2025-06-12

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Emotional, Inspirierend, Unbeschwert, Reflektierend
Hashtags