von DannyDelicious
Es ist so schön, wie du mir wehtust. In meiner Hand halte ich dein Gesicht, dein falsches Lächeln, das ich nie wieder sehen will. Du hast eine Narbe in meine Seele gebrannt. Ich kratze an ihr bis ich blute, immer und immer wieder, bis die Wunde meine Knochen zeigt. Das Fett schmiert über meine Haut, wenn du mein Blut aus mir saugst. Nur noch ein einziges Mal, nur ein Kuss, nur einmal an deinen Lippen hängen bleiben.
Wenn ich gewusst hätte, wie das hier endet, wie du meine Gedanken vergiftest, hätte ich niemals „Ich liebe dich“ gesagt. Vielleicht war es aber doch ganz gut, so bleibst du bei mir und zerstört keine anderen Leben. Doch immer wieder sehe ich in meinen Träumen, wie ich meine Hand an deinen Hals lege und zudrücke. Dein Gesicht wird bleich, dein Hals blau. Doch immer wieder sehe ich mich in deinen tränenden Augen und merke plötzlich, wie mein Hals zerquetscht wird und ich mich selbst erwürge. Jedes Mal wache ich schweißgebadet auf und frage mich, wieso ich es nicht zu Ende bringen konnte. Und jedes Mal sehe ich dich dann neben mir liegen und weiß, dass ich genau das bekomme, was ich verdiene.
Verdammt, Aphrodite. Wieso wirst du nicht einfach wieder zu Schaum? Zurück in ein Leben, wo ich dich noch nicht kannte. Ich will wieder davon träumen, dass ich jemanden wie dich finde. Zurück zu einer Zeit, wo ich noch nicht enttäuscht wurde. Wo ich noch dachte, ich könnte lieben. Ich will wieder glauben, dass diese göttliche Liebe echt ist. Und ich will wieder an mich glauben. Aber jetzt sehe ich die Fäule in meinem Spiegel und warte nur darauf, dass ich endlich zerfalle.
Doch es liebt mich einfach niemand so wie du, mein Schatz. Niemand versorgt so schön meine blutenden Wunden, die du mir gibst. Halt mich bitte noch näher, noch so viel näher, bis unsere Knochen verschmelzen und ich keine Sekunde mehr alleine bin. Du wusstest ganz genau, dass es so enden wird. Du steckst in meinem Gehirn fest wie der Parasit, der du bist. Dich zu verlieren würde bedeuten, dass ich einen Teil von mir töten muss. Verstehst du nicht, dass du mich ganz machst? Kotz mir bitte noch mehr deiner verseuchten Worte in den Hals, bis ich nicht mehr atmen kann.
Ich schmecke dich noch immer auf meinen Zähnen. Stück für Stück nehmen wir uns auseinander, bis da nur noch diese verschlingende Leere ist. Wieso wollte ich nicht wahrhaben, dass es nur in Tränen endet? Mein Schädel pocht. Will ich dich hassen? Willst du mich lieben? Kannst du mich lieben? Wieder liege ich wach und hoffe, dass ich an meinen Worten ersticke. Bitte, Aphrodite. Mach, das es aufhört.
© DannyDelicious 2024-01-07