von SuzukiOma
Mit wenigen Worten fast ein ganzes Arbeitsleben beschrieben!
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Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
Auf meine Art, ich hoffe, es spricht nichts dagegen,
möchte ich von Euch und der Firma Abschied nehmen.
Denn in Kürze darf ich mich nun bequemen,
(darum verkünd‘ ich es laut mit Pauken und Trompeten)
meine, wie man so schön sagt, “wohlverdiente” Pension anzutreten.
Kinder, wie doch die Zeit vergeht,
vor 33 Jahren war zum ersten Mal die Firma W. mein Magnet.
Am 1. Februar 1968 klopfte ich schüchtern an die Tür
meines neuen Arbeitgebers in der Wallnerstrasse vier.
Freundlich wurde ich von den KollegInnen empfangen
und viele Namen an mein Ohr nun drangen.
Hier verbrachte ich zwei hektische Arbeitstage,
dann begann die Übersiedlungsplage.
Mit Hrn. B., meinem ersten Chef, und der kompletten Materialverwaltung
versuchten wir am Bauhof unsere frische Bürogestaltung.
“Am Landstrasser Gürtel” hieß die neue Adresse,
wo ich mit Eifer und noch mehr Interesse
alles aufnahm, was ich in dieser mir fremden Welt halt brauchte,
oftmals so gründlich, dass mein Kopf und ich selbst dann rauchte.
Durch die vielseitige Arbeit schließlich irgendwann
zum Glück auch mein Selbstbewusstsein zu wachsen begann.
Ungefähr zwei Jahre dauerte dieses Bauhofleben,
die Zentrale rief uns zurück, ohne Hrn.Alfred B. dann eben.
Wo gehörten wir jetzt hin? Kein Chef war für uns vorhanden!
Die Buchhaltung gewährte uns Asyl, die Rechnungsprüfung ist entstanden.
Franz K. hieß unser neues Oberhaupt,
es war nicht das Ende der Bosse, wie ihr vielleicht glaubt.
Viele lernte ich im Lauf der Zeit noch kennen,
doch von allen musste ich mich wieder trennen.
An meinem letzten Arbeitsplatz residierte nun Frau XXauer,
doch auch diese Situation war nicht von langer Dauer.
Hier jedoch ist die Lage ganz klar,
ich gehe fort, zurückbleibt die Chefin mit der Kollegenschar.
Aber so schnell, seid versichert, werdet ihr mich nicht los,
wie ein Bumerang komm ich wieder, allerdings auf Besuch dann bloß.
Gerne sag ich euch: ich empfinde es als echten Segen,
dass auf all meinen beruflichen Wegen
mir immer liebenswerte Menschen zur Seite standen,
daher kam es auch zu vielen Freundschaftsbanden.
Aus einer dieser Verbindungen wurde mein großes Hobby geboren:
Durch die Frau des Kollegen K. hatte ich mein Herz an einen Chor verloren.
Dies gehört natürlich in der kommenden Freizeit -außer dichten-
sicherlich zu meinen angenehmsten Pflichten!
Jetzt will ich aber nicht länger stören,
wir werden ja noch einige Tage voneinander hören.
Auf jeden Fall lade ich euch herzlich ein,
am 18.Jänner 2001 mit mir ein bisschen nostalgisch zu sein.
Zuletzt möchte ich allen für die gute Zusammenarbeit danken,
die fast immer gedeihlich war, ohne zu schikanieren oder zu zanken.
Auszusprechen was mir am Herzen lag hab ich niemals gescheut,
daher sage ich zufrieden: “Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut”!
Nun wünscht euch für den weiteren Lebensverlauf
eure M.S. alles Gute mit einem fröhlichen “Glück auf”.
© SuzukiOma 2022-05-27