Auf ewig mein (2)

“Mit voller Stolz verkünden wir, dass wir uns das Ja-Wort geben. Sam Erling & Selena Ore-”, Eli hört auf zu lesen, als er den Namen seiner Ex-Freundin in dem Zeitungsbericht entdeckt. “Was zur Hölle?”, flüstert er und zerknittert die Seite in seiner Hand, auf der ihm Sam mit einem schmierigen Grinsen entgegenblickt. Eli fühlt die Hauptschlagader an seinem Hals pulsieren und läuft ins Badezimmer, um sich die Wut aus dem Gesicht zu waschen. Er kann nicht glauben, dass es tatsächlich passieren wird. Selena wird diesen Idioten heiraten.

Eli trocknet sein Gesicht ab und rümpft die Nase, als er an seinem Handtuch riecht. Er lässt es sorglos zu Boden fallen und sieht in den Spiegel. “Es ist deine Schuld”, flüstert er und schlägt mehrmals dagegen. Die Grimasse vor ihm zerbricht in unzählige Scherben. Sie liegen blutverschmiert im Becken und am Boden verteilt. Eli versucht das Brennen in den Knöcheln seiner rechten Hand zu ignorieren. Er spürt, wie warmes Blut über seine Finger tropft.

Seine impulsiven Ausraster waren schon immer ein Problem und einer der Hauptgründe, weshalb Selena ihn oft mit einem erschreckten Blick angesehen hatte. Eli schlägt erneut gegen die Wand, an der vorher noch der Spiegel hing. Seine blutigen Knöchel hinterlassen ein rotes Kunststück auf den Fliesen. Er hebt das Handtuch vom Boden auf und drückt es auf die Wunde. Den Schmerz unterdrückt er mit einem Seufzen.

Eli geht zurück ins Wohnzimmer und streicht die zerknitterte Zeitungsseite wieder glatt. Als er das Datum der Trauung liest, bekommt er fast keine Luft mehr. “Die Hochzeit beginnt in zehn Minuten auf der Rosenthalwarte!”, stellt er erschüttert fest. Er weiß genau, dass Sam das nur reinschreiben ließ, um eine Schar Paparazzi erwarten zu können.

Eli lässt sein Handtuch erneut auf den Boden fallen, schnappt sich seine Autoschlüssel und sein Handy. Er läuft zu seinem Wagen, um Sel aufzuhalten. Im Auto ruft er sie an, doch es geht jedes Mal die Mailbox ran. “Sel, bitte heb ab. Ich muss mit dir reden, du machst den größten Fehler deines Lebens!”, schreit er in das Telefon. Eli kommt kurz nach dem Beginn der Zeremonie an. Er kann keinen Parkplatz finden und fährt mit seinem Wagen direkt in den großen Festgarten.

Er läuft an verwundertem Personal vorbei und ist kurz davor, die Türen zum Festsaal aufzureißen. Doch bevor er den Raum betreten kann, spürt er einen Zug an seinem Kragen, der ihn zu Boden fallen und die Türen wieder schließen lässt. Zwei Männer drücken ihn auf den harten Betonboden. “Du musst Eli sein”, sagt einer von ihnen, während sie ihn wieder zurück zu seinem Auto schleifen. “Wenn du dich nicht sofort verpisst, prügeln wir dich windelweich. Halte dich von Frau Erling fern”, sagt der andere Riese.

Eli rappelt sich auf und korrigiert die Aussage des massigen Bullen, der ihn gerade fast erdrückt hätte: “Sie heißt Orego!” – “Nicht mehr”, unterbricht der erste Typ. “Sam hat ihr gerade einen 30.000-Euro-Ring an den Finger gesteckt. Du bist zu spät, du Versager. „