von Sam_Edring
So begann das damals mit der Freundschaft zur Jutta. AufrÀumen. Eine andere Bekannte stellte uns vor und gleich auch das Projekt. AufrÀumen in ihrer Wohnung.
Waaaaas? Ich und Ratgeber beim aufrĂ€umen. Da schau ich mich schnell um wĂ€hrend dem TelefongesprĂ€ch, wo ich zum AufrĂ€umcoach ernannt wurde in meiner Wohnung. Haha da brauchst nicht nachdenken wie es hier zu geht. Da ich jedoch gerade mal wieder in Stimmung war auf eine Missionsreise zu gehen sagte ich zu. Gut ich treffe mich mit der Jutta, so heiĂt die neue Bekannte und spĂ€tere tolle GesprĂ€chsfreundin.
Termin wurde schneller ausgemacht als gedacht, sie war sozusagen freundlich berĂŒhrt davon Hilfe zu bekommen. Ahja schön langsam wurde es klar was so unter aufrĂ€umcoach verstanden wurde. Den MĂŒll runter tragen aus dem 8 Stockwerk. Logisch!
Doch es kam ander’s, ganz ander’s.
Als ich bei Jutta eintraf und sie mir die TĂŒr zu ihrer Wohnung öffnete, war ich fasziniert und auch erstaunt, es geht noch um 256% schlimmer als bei mir zu Hause.
Hier stand alles irgendwie herum, im Vorzimmer Sachen die eher ins Schlafzimmer gehörten und im provisorischen Wohnzimmer war von wohnen nicht mehr die Rede, eher vom HĂŒrdenlauftrainig.
Chaos pur im wahrsten Sinne des Wortes.
So dann setzten wir uns mal, nachdem die Sessel abgerÀumt wurden. Sprich alles am Boden landete, was im Weg war.
Wir erstellten gemeinsam einen Plan. Zimmer fĂŒr Zimmer fĂŒr Tag zu Tag.
Bei der gemeinsamen Arbeit, kamen wir uns menschlich immer nÀher.
Wir redeten viel ĂŒber unsere Gemeinsamkeiten, alleinerziehend ohne Gnade.
Das witzige und schöne auch war, das wir in den verstaubtesten Ecken die tollsten BĂŒcher, Bilder, Fotos Geschenke fanden.
Von Tag zu Tag wurde es reiner, wurde es wohnlicher wurde aus unserem Projekt etwas.
Mir war auch schnell klar, die helfende Hand von mir war eher in der Zeit die wir gemeinsam verbrachten. Jutta war kein Messi oder so. Sie war einfach nur ein Mensch, dem es schwer fiel sich dem Chaos zu stellen ohne ihre Stimme im Kopf zu hören wie unfÀhig sie ist, beim aufrÀumen beim arbeiten beim Kindererziehen beim Leben eben.
Darin hatte sie in mir schnell einen AufrÀumcoach gefunden mit Begeisterung.
Ăber GesprĂ€che zum Thema USA-Reisen, bis hin zu astrologischen ErklĂ€rungen meinerseits zu DoppeltenmSteinbock vergingen dann die Tage und nach 2 Wochen hatten wir es doch total wirklich geschafft.
Als die Tochter von Jutta, dann eines Tages vorbei kam mal wieder auf Besuch, sie war lĂ€ngst ausgezogen, rief sie voller Erstaunen:“Alle Achtung, Mama!“
Dann gab es eine nette Feier mit Freundinnen von Jutta und mir, wo bei Kaffee und Kuchen ordentlich erörtert wurde das es dann wohl ein Wunder ist in so kurzer Zeit aus Jutta eine ordentliche Hausfrau gemacht zu haben.
Was ich schnell ablehnte, dieses Lob, Jutta war ein einfĂŒhlsamer Mensch und halt nur manchmal ĂŒberfordert, wenn’s ums GefĂŒhlsleben geht.
So entstand eine interessante Freundschaft.
© Sam_Edring 2020-01-09