Aufregende NĂ€chte im Busch

Elfie-F

von Elfie-F

Story

BOTSWANA – Punkt 7 standen wir vor der HĂŒtte der Buschpolizei. Der Tag und die beiden NĂ€chte zuvor hatten meine NervenstĂ€rke arg geprĂŒft. Und jetzt? Sie hatten uns die PĂ€sse abgenommen. Es gab gar keine andere Wahl, als hier zu warten.

Unsere Zelte standen unter hohen BĂ€umen entlang des CHOBE-River. In der ersten Nacht setzten wir uns den Wecker, um einen Blick in die Unendlichkeit zu werfen, wo sich Hale-Bopp, der große Komet zeigen sollte. Todesmutig standen wir da, mitten im Busch, um uns herum Tiere auf der Jagd. Mit Fernglas und Sternenkarte orientierten wir uns am Kreuz des SĂŒdens. Durch zu viel Staub in der Luft, war unsere Anstrengung leider vergebens. Morgens wachte ich mit Durchfall auf – keine gute Voraussetzung fĂŒr eine Safari. Ich blieb allein zurĂŒck im Zelt, musste natĂŒrlich immer wieder zur KlohĂŒtte rennen. ErdmĂ€nnchen kamen zu Besuch, einmal auch ein junger Pavian, der sich am Wasserhahn, ein Komfort im Camp, zu schaffen machte. TatsĂ€chlich biss er in die Seife, die danebenlag – kein Witz! Eigentlich keine gute Idee, mich hier allein zu lassen. Doch hĂ€tte ich den anderen ihren Spaß verderben sollen? Langsam ging es mir besser. Endlich, gegen 3 am Nachmittag kam unser Guide, um mich abzuholen. Die Gruppe hatte er in der Chobe-River-Lodge abgesetzt, wo eine Sunset-Cruise auf dem Programm stand, die ich nicht verpassen sollte. Klar, es wĂŒrde dunkel sein, wenn wir zu unserem Camp zurĂŒckfahren mĂŒssen – zwar streng verboten, aber


Es war ein traumhafter Abend, ich freute mich, diesen schlimmen Tag gut ĂŒberstanden zu haben. Bis kurz vor unserem Camp ging alles gut, als Licht von vorne auf uns zu kam. Stopp! Die Buschpolizei kannte kein Pardon. Sie befahlen uns hinter ihnen herzufahren. An ihrer HĂŒtte nahmen sie uns alle PĂ€sse ab, ließen uns jedoch den langen Weg wieder allein zurĂŒckfahren. Vor unseren Scheinwerfern hĂŒpfte ein Honeybadger und plötzlich hörten wir das Trompeten von Elefanten. Beidseitig standen sie hinter Buschwerk. Jetzt nur die Nerven behalten, ganz langsam vorbei! Und dann, ein prachtvoller Löwenmann mitten auf der Fahrbahn! Er starrte uns direkt an. Licht aus! Es war nicht mehr weit zum Camp. Oh no, sollten wir in dieser Nacht Besuch bekommen?

Irgendwie schafften wir es in unsere Zelte, die wir fest verschlossen. Nur ein kleines Loch, ein Löwe könnte eindringen. GebrĂŒll war aus der Ferne zu hören. In den Baumwipfeln kreischten Paviane. Ein Baum nach dem anderen wurde lebendig, dann wieder still. Dann LĂ€rm direkt ĂŒber uns. Dann absolute Stille. Ich hielt den Atem an und hörte das Keuchen des Löwen, als er um unser Zelt strich. Ich musste an Dave denken, der immer oben auf dem Landrover schlief. Könnte ihn das Tier von dort herunterzerren? Herzrasen. Das Kreischen ging weiter Fluss abwĂ€rts, bis ich irgendwann einschlief.

Erst nach 2 Stunden bangen Wartens bekamen wir gegen Zahlung einer deftigen Strafe unsere PĂ€sse wieder. Somit konnten wir die Grenze nach Zimbabwe passieren mit Ziel Victoria Falls.

© Elfie-F 2021-02-05

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