Aufzeichnungen Radtour nach Rom: Villach

Dominik Mandl

von Dominik Mandl

Story

Ich musste sieben Stunden in Villach ausharren, bis mein Zug fahren würde. Kurze Ernüchterung. Doch dann sagte ich mir: „Hey, du bist auf einer Reise! Sieben Stunden zum Genießen und Neues zu entdecken.“

Ich gönnte mir ein Gepäckschließfach am Bahnhof, (in Zukunft werde ich wohl darauf vertrauen, dass mir niemand mein Zelt etc. vom Fahrrad stiehlt) und machte mich auf den Weg, Villach zu entdecken. Als ich ein schönes, sonniges und belebtes Fleckchen gefunden hatte, setzte ich mich hin und drehte meinen MP3-Player laut.

Plötzlich war sie wieder da! Die flammende Leidenschaft fürs Reisen.

Nach all den „gelähmten“ Wochen kehrte wieder ein Lachen in mein Gesicht ein. Lachen ist ansteckend, elektrisierend, die Menschen nehmen einen wahr, man fällt auf.

Einer Frau, die neben mir Platz genommen hatte, wehte der Wind ihre Postkarten auf den Boden. Als wir die Karten wieder aufhoben, beschloss sie, eine Karte mir zu schenken. Ich musste schmunzeln, als ich sah was darauf abgebildet war: Eine Statue in Villach, von Franz von Assisi.

„Das ist aber ein Zufall, ich bin auf dem Weg nach Assisi!“, sagte ich zu der Frau. Sie erwiderte daraufhin:

„Es gibt keine Zufälle!“

Ich fotografierte die Karte sofort und schickte sie meinem Dad. Assisi stand nämlich auf meinem Reiseplan, seit er mir erzählt hatte, dort eine sehr einprägende spirituelle Zeit erfahren zu haben.

Als ich aufstand, um weiterzuerkunden, erblickte ich die Statue, vor der ich gesessen hatte…

© Dominik Mandl 2022-10-28

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