Augen

Adelinde Barilich

von Adelinde Barilich

Story

Zum Sehen brauchen die Augen Licht, doch blenden lassen soll man sich nicht.

Der Gefahr ins Auge zu sehen, ist gewiss besser als blind in sein UnglĂŒck zu gehen.

Viele haben gute Augen, die zum Sehen sehr wohl taugen, dennoch sind sie an manchen Tagen offensichtlich mit Blindheit geschlagen.

GlĂŒcklich die Frau, die begegnet dem Mann, der ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen kann. FlĂŒstert er: “Liebste, du bist mein Augenstern!” hört sie das besonders gern, kann ihr großes GlĂŒck kaum fassen, will ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Wenn sie ihm dann noch tief in die Augen blickt, ist auch er davon entzĂŒckt.

Durch der rosaroten Brille Licht sieht man des andern Fehler anfangs nicht. Doch wenn einem spĂ€ter die Augen auf gehen, wird man sie natĂŒrlich auch sehen. Dann kann sein, dass die TrĂ€nen fließen und aus den Augen sich ergießen. Manch einer hat sogar gemeint, er habe sich dabei die Augen ausgeweint.

Sieht man etwas Schönes, was uns hat gefallen, beginnen unsere Augen zu strahlen. Wenn uns etwas ins Auge sticht, ist man darauf wohl sehr erpicht. Gar mancher hat dabei unbenommen direkt dabei noch Stielaugen bekommen.

LĂ€uft etwas nicht so wie vorgesehen, kann das mitunter ins Auge gehen. Sollte sich eine Sache ernstlich spießen, hilft es nicht, davor die Augen zu verschließen.

In der Situation möchte keiner sein, jemandem ein Dorn im Auge zu sein.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied zu nehmen, bedeutet einerseits Freude, andererseits TrÀnen.

Man kann die Augen schweifen lassen, oder einen Plan ins Auge fassen, man kann etwas mit dem Auge fixieren oder einen lieben Freund aus den Augen verlieren.

In der Gefahr reißt man auf die Augen vor Schrecken, oder man versucht, sie mit den HĂ€nden zu bedecken.

Wann man sich mit Kindern muss befassen, ist es nicht gut, sie lang aus den Augen zu lassen.

Wird man von dem Auge des Gesetzes erblickt, ist es mitunter gut, wenn dieses ein Auge zudrĂŒckt.

Es gibt ein wahres Wort in der Gastronomie: Das Auge isst mit, vergiss das nie! Beim Buffet jedoch kann man manchmal sagen: Bei dem sind die Augen grĂ¶ĂŸer als der Magen.

Es gibt auch noch die HĂŒhneraugen, die zum Sehen gar nicht taugen.

Die Augen sind der Seele Fensterlein; sie können braun, grĂŒn, grau, blau auch sei. Ein blaues Auge aber ist mitnichten niemandes Freude, drauf kann man verzichten.

Aber eines ist ganz gewiss allen klar, mit den Augen sehen zu können, ist wunderbar. Dies sollten wir alle bewusst genießen, bis wir fĂŒr immer die Augen schließen.

© Adelinde Barilich 2021-03-29

Hashtags