Aus dem Weg, ich muss tanzen!

Christine Büttner

von Christine Büttner

Story

Gerade will ich das Frühstück an diesem sonnigen Mittwoch herrichten, als aus dem Radio „Zumba“ von Don Amor erklingt. Meine Füße tanzen bereits, die Hüften schließen sich an, denn diesem Rhythmus kann man sich einfach nicht entziehen. Diese Musik geht ins Blut und lässt einen fröhlich werden. Mein Göttergatte lehnt schlaftrunken am Türstock zur Küche und ich sage bestimmt: Aus dem Weg, ich muss tanzen!“ Er sieht mich mehr als verständnislos an, weicht aber aus, denn ich setze meine gelernten Tanzschritte in Richtung Diele fort. Diese Bewegungen machen Spaß und ich genieße jeden Schritt.

In diesem Augenblick erinnere mich an die Zumba-Einheiten bei der Trainerin Assunta in der Urania. Vor der Coronazeit brachte sie meine Gruppe und mich mit heißer lateinamerikanischer Musik und mitreißenden Bewegungen auf Vordermann. Die müden Knochen wurden bewegt, wir alle kamen ganz schön aus der Puste, aber der Spaß kam nicht zu kurz und wir konnten jeden Freitag viele neue Schritte lernen. Verschwitzt, aber fröhlich wurde der Kurs nach jeder Formation beendet.

Ich stellte bereits nach nur einer Einheit fest, dass dieses Ganzkörpertraining fit und glücklich macht, denn das Tanzen zu lateinamerikanischer Musik forderte von allen die volle Aufmerksamkeit, da musste man sich konzentrieren und wirklich anstrengen. Dieses Training brachte uns alle auf andere Gedanken, denn es werden Glückshormone freigesetzt, die den grauen Alltag vergessen lassen. Außerdem macht das Tanzen schlau, denn durch das komplexe Zusammenspiel von Körper und Geist bilden sich neue Synapsen im Hirn.

Des Weiteren wird das Herz-Kreislaufsystem durch das Tanzen stimuliert, man wird widerstandsfähiger und tut etwas für das Immunsystem. Nicht vergessen darf man die Ankurbelung der Fettverbrennung, denn durch die Tanzeinheiten werden Kalorien verbraucht, in meinem Alter ein mehr als positiver Effekt, wenn die Kilos purzeln! Da passen dann wieder Hosen und Kleider und man muss nicht den Bauch einziehen, wenn man den Reißverschluss in Gang setzt.

Bei Zumba handelt es sich um eine Trendsportart, die in Kolumbien von Alberto Perez in den 90er Jahren in Bogota kreiert wurde. Der Fitnesstrainer, Choreograf und Tänzer hatte die Musik für seinen Aerobic-Kurs vergessen, sodass er sich etwas einfallen lassen musste. In seiner Tasche befand sich eine Kassette mit Latin Hits, die er aus dem Radio aufgenommen hatte. In dieser Stunde spielte er diese Musik auf seinem Soundsystem und kombinierte lateinamerikanische Tanzschritte mit Arobic-Elementen. Das war der Beginn von Zumba.

Die letzten Takte aus dem Radio sind verklungen und wir setzen uns zum Frühstückstisch. Ich kann es kaum erwarten, meine verstaubten Videokassetten aus dem Musikschrank zu holen. Ab heute mache ich wieder täglich eine Zumba-Einheit – diese bringt viel Schwung in den Alltag und vielleicht macht mein Mann eines Tages auch mit und die Glückshormone tanzen Merengue!

© Christine Büttner 2023-02-05

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