von Jo-Tilg
Wieder einmal stelle ich mir selbst die Frage „Wie es mir geht“ – Es ist ein komisches Gefühl, doch irgendwie gehts mir wirklich ganz gut. Gestern habe ich meinen Schreibtisch im Versicherungsbüro wie im Film aufgeräumt und meine persönlichen Sachen mitgenommen. Letzte Woche habe ich offiziell die Firma übergeben und bin in meiner Kreativagentur als Geschäftsführer zurückgetreten. Nun ist es ein Gefühl der Befreiung, welches sich immer mehr breit macht. Die Verpflichtungen werden weniger und ist sind lediglich noch letzte organisatorische Dinge zu klären beziehungsweise muss das Büro in Innsbruck auch noch ausgeräumt werden. Ich habe mir selbst vorgenommen, dass ich bis zu meinem Reha-Aufenthalt alles entsprechend loslassen möchte. Ich möchte aufgrund des Schlüsselerlebnisses, welches ich in meinem Buch verarbeiten möchte, wirklich mein altes Leben so gut es geht hinter mir lassen und nochmals ganz neu zu starten. Neu zu starten in einem Leben ohne Firma und auch ohne Instagram, welches zum Schluss exzessiv verwendet und mich als Person des öffentlichen Lebens gesehen habe. Es ist nun ein Gefühl des „Aussteigens“, welches sich immer mehr breit macht. Es ist jedoch definitiv so, dass ich mir über dieses Aussteigen bereits viele Gedanken in den letzten 2 Jahren meiner Lebensreise gemacht habe. Diese Reise begann mit den Büchern von John Strelecky, welcher einer meiner wichtigsten Reisebegleiter ist.
Ich kann HEUTE wirklich sagen, dass es mir gut geht. Natürlich bin ich in Gedanken immer wieder noch bei meiner Firma und ich konnte gedanklich noch nicht ganz abschließen, da ich noch ein paar Mal hin muss. Dennoch ist es ein befreites Gefühl und es fühlt sich langsam an wie eben „Ausstiegen“, das Aussteigen aus dieser schnellen Werbewelt, welche sich für mich wie „schneller, höher, weiter“ angefühlt hat. Es ist ein Gefühl des Loslassens, welches sich durch die Veränderungen in meinem Leben breit macht. Vor allem auch ein Loslassen der Verantwortung, welche mit einer eigenen Firma einhergeht. Ich konnte einfach nicht mehr verkaufen, ich war es wirklich satt. Es ist nun ein neues Gefühl, da sich wie gesagt das Gefühl „Des Aussteigers“ breit macht. Ich kann ja die Frage was ich derzeit beruflich mache nicht wirklich beantworten und wenn ich ehrlich bin, dann will ich sie auch gar nicht beantworten – Ich frage mich auch, ob man sie überhaupt beantworten muss, denn reicht Dasein nicht einfach aus? Es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl sich als Aussteiger zu fühlen, auch wenn es dafür eine Diagnose brauchte, bis ich mir wirklich eingestehen wollte, dass dies alles zu meiner Lebensreise gehört.
© Jo-Tilg 2023-05-30