Bali, Insel der Götter I

Klaus Baumgart

von Klaus Baumgart

Story

Mein Blick geht hin und her. Namen werden gerufen und Schilder mit Namen hochgehalten. Es dauert eine ganze Weile, ehe ich endlich meinen Namen auf einem Schild entdecke.

Wir befinden uns auf dem Flughafen Denpasar auf Bali, der “Insel der Götter”. Jetzt beim Verlassen des Flughafengebäudes schießt uns die heiße Luft der Insel entgegen, und uns wird noch heißer als wir vor ca. 200 Fahrern stehen, die alle wild durcheinander rufen und uns die Schilder entgegenstrecken. Es ist unser Fahrer mit dem Namen Ketut der uns von nun an in seiner ruhigen Art durch den extrem dichten und hektischen Verkehr zu unserem gebuchten Guesthouse nach Ubuth fährt.

Nach kurzer Rücksprache untereinander beschließen wir, dass Ketut uns auch in den nächsten Tagen die Schönheiten sowie Besonderheiten seiner Heimat zeigen soll.

Pünktlich um 9 Uhr am nächsten Morgen steht Ketut abfahrbereit vor uns. Später werden wir feststellen, dass er sich gut vorbereitet hat. Jede Menge Flaschen mit Wasser, Kopfbedeckungen sowie Sarongs, die bei jedem Tempelbesuch getragen werden müssen, hat er immer mit dabei.

Wir wollen bei unserem Aufenthalt vor allem traditionelle Dörfer, heilige mystische Tempel und die atemberaubende Natur sowie die terrassierten Reisfelder erleben.

Vorbei an den Reisterrassen von Ceking geht es bei unserer ersten Tour zum Wassertempel Pura Tirta Empul aus dem Jahre 926. Er gehört zu den heiligsten und wichtigsten Tempelanlagen Balis. Hier finden rituelle balinesische Reinigungen statt. Mindestens einmal im Jahr sollte jeder Balinese diese rituelle Reinigung durchführen. Nur mit einem speziellen Sarong bekleidet, steigt man in die mit frischem heiligem Quellwasser gefüllten Becken. Aus mehr als 30 Wasserspeiern fließt unablässig das Wasser mit dem man Geist und Seele von bösen Gedanken und Problemen reinigen soll. Dazu lässt man sich einige Sekunden lang das Wasser über den Kopf laufen. Mindestens 12 der Speier soll man dazu aufsuchen. Wir sind von dem Ort und der Atmosphäre sehr bewegt und beeindruckt.

Nach gut einer Stunde sind auch wir von allen bösen Gedanken gereinigt. Vorbei an der Sommerresidenz des ersten indonesischen Präsidenten Sukarno geht es mit Ketut weiter zu einem nächsten spannenden Ziel.

© Klaus Baumgart 2021-04-10