von Ludwig Rendl
Ist Silvester hell und klar,
ist am nächsten Tag Neujahr.
Donnert es im Mai,
dann ist der April vorbei.
Ist bei einem Monatsnamen kein R zu sehen,
dann kann man barfuß gehen.
Ein alter Specht klopft sehr schlecht,
wenn er auch stärker mecht.
Kräht der Hahn auf dem Mist,
wird das Wetter anders oder bleibt, wie es ist.
Der Nordwind,
egal kommt er aus Süden oder vom Wald,
er ist immer frostig und kalt.
Ein Gescheiter, ein ganz Schlauer,
nimmt eine Hoamaterin, dann ist er Bauer.
Hat ein Bauer ein wehes Bein
und er zum Arzt muss,
so wäscht er nur diesen Fuß.
Hat ein Bauer zerrissene Socken,
so bleibt er hinter dem Tisch hocken.
Geht der Bauer mit einem schwarzen und einem braunen Schuh aus,
so hat er ein solches Paar noch zu Haus.
Schneidet man einen Brotlaib an,
macht man zuerst ein Kreuzlein dran.
Ist der Bauer einmal ein bisschen krank,
dann liegt er auf der Ofenbank,
und hat er Schüttelfrost,
so trinkt er ein Schnapserl, Prost!
Ist dem Knecht nicht gut im Magen,
so hat er die acht Knödel nicht vertragen.
Gehen einem viele Haare aus,
so wird eine Glatze daraus.
Er tut den Wein nicht trinken, sondern beißen,
er sauft den Roten genauso wie den Weißen.
Der Bauer ist keck, er schneuzt ihn weck,
der feine Herr ist ein Schwein, er steckt in ein.
Die Sonne geht auf und geht unter,
man schläft ein und wird wieder munter.
Einmal wacht man nicht mehr auf,
so ist der Lebenslauf,
aber die Sonne geht weiterhin auf.
Lieber Wanderer merke dir das,
gehe auf dem Weg und nicht im Gras,
damit man ohne Müh,
dich unterscheiden kann vom lieben Vieh.
Der Bauer wünscht sich Dies und Das
kurz die Predigt und lang das Gras.
Ein Hörgerät besorge ich mir spät,
damit ich nicht hören werde,
wenn ich verlassen soll die Erde!
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Die Zeichnung zeigt den sog. „Kasten“,
ein ehemaliges Wirtschaftsgebäude
am Unterbrunnhof.
Gezeichnet wurde diese von Schwester Antonia (genannt Toni) verheiratet Atzl.
© Ludwig Rendl 2025-04-26