Bauernregeln und Weisheiten

Ludwig Rendl

von Ludwig Rendl

Story

Ist Silvester hell und klar,
ist am nächsten Tag Neujahr.
Donnert es im Mai, dann ist der April vorbei.

Ist bei einem Monatsnamen kein R zu sehen,
dann kann man barfuß gehen.

Ein alter Specht klopft sehr schlecht,
wenn er auch stärker „mecht“.

Kräht der Hahn auf dem Mist,
wird das Wetter anders oder bleibt, wie es ist.

Der Nordwind, egal kommt er aus Süden oder vom Wald, er ist immer frostig und kalt.
In der Höhe wehen zwei Winde
und der stärkere gewinnt.

Ein Gescheiter, ein ganz Schlauer,
nimmt eine „Hoamaterin“, dann ist er Bauer.

Hat ein Bauer zerrissene Socken,
so bleibt er hinter dem Tisch hocken.
Hat ein Bauer ein „wehes“ Bein
und er zum Arzt muss,
so wäscht er nur diesen Fuß.

Geht der Bauer mit einem schwarzen und einem braunen Schuh aus,
so hat er ein solches Paar noch zu Haus.

Schneidet man einen Brotlaib an,
macht man zuerst ein Kreuzlein dran.

Ist der Bauer einmal ein bisschen krank,
dann liegt er auf der Ofenbank,
und hat er Schüttelfrost,
so trinkt er ein Schnapserl, Prost!

Ist dem Knecht nicht gut im Magen,
so hat er die acht Knödel nicht vertragen.

Gehen einem viele Haare aus,
so wird eine Glatze daraus.

Er tut den Wein nicht trinken, sondern beißen,
er sauft den Roten genauso wie den Weißen.

Der Bauer ist keck, er schnäuzt ihn „weck“,
der feine Herr ist ein Schwein, er steckt in ein.

Die Sonne geht auf und geht unter,
man schläft ein und wird wieder munter.

Einmal wacht man nicht mehr auf,
so ist der Lebenslauf,
aber die Sonne geht weiterhin auf.

Lieber Wanderer, merke dir das,
gehe auf dem Weg und nicht im Gras,
damit man ohne Müh,
dich unterscheiden kann vom lieben Vieh.

Der Bauer wünscht sich Dies und Das,
kurz die Predigt und lang das Gras.

Ein Hörgerät besorge ich mir spät,
damit ich nicht hören werde,
wenn ich verlassen soll, die Erde!

Sind die Blaubeeren rot, dann sind sie grün.

Fotos: Ludwig Rendl stellt seine künstlerische Handwerksgabe am Heimathof „Kischtna“ seiner Frau Traudl immer wieder unter Beweis. So stammt die Balkonblumeneinfassung von 2011 aus seinen Händen. Zudem ist er Meister im Fach „Holzleen“ machen, welche auch am „Kischtnahof“ zu bewundern sind.

© Ludwig Rendl 2025-04-26

Genres
Humor& Satire