von Louisa Weber
Draußen wird es wärmer,
Aber nicht in mir drin.
Jeder wartet auf den Sommer,
Und ich auf den Tag, an dem ich wieder bei dir bin.
Ich will nicht in die Stadt gehen,
Alles schreit nach dir.
Das Café, in dem wir saßen,
Der Park, die Pizzeria, der Mann am Klavier.
Ich will nicht in die Stadt gehen,
Ich will keine Menschen sehen.
Es ist alles viel zu voll,
Aber in mir ist es leer.
Ein falscher Song,
Und du bist zurück.
Wie du auf mich wartest,
Am Bahnhof, mich ganz fest drückst.
Dein Name irgendwo,
Und alles ist da.
Wie du mir Fotos von dir als Kind zeigst,
Wir für Stunden reden im warmen Licht der Bar.
Ein volles Lachen,
Von dem vorbeigehenden Paar.
Alles bricht in mir,
Ich weiß noch, wie wir das waren.
Es wird wieder wärmer,
Aber nicht in mir drin.
Weil du bist weggezogen,
Und ich weiß nicht, wohin.
Aber ich weiß noch, wie du gehst,
Und wie du stehst und wie lachst.
Wie du gähnst und wie du niest,
Und deine Schuhe zumachst.
Wenn jemand Converse trägt,
Dann denk‘ ich an deine.
An die Nächte im Oktober,
Das Noch-ein-bisschen-länger-bleiben.
Ich trag’ sie alle bei mir,
Die Tickets und Karten.
Das Münzgeld, das du mir gabst,
Für die Letzte aller Busfahrten.
Es wird wieder wärmer,
Aber nicht in mir drin.
Alle warten auf den Sommer,
Und ich auf den Tag, an dem ich wieder bei dir bin.
© Louisa Weber 2024-09-05