von DasGrosseW
“Ruhe. Das höchste Glück auf Erden, kommt sehr oft nur durch Einsamkeit in das Herz“ dieses Zitat von Johann Georg Zimmermann, begleitet mich schon seit unzähligen Jahren. Ich dachte früher stets, dass es etwas so Trauriges in sich trägt, ich war mir der Bedeutung dessen nicht bewusst. Wer möchte schon einsam sein? Heute ziehe ich eine Zwischenbilanz einen Querschnitt.
Mein Blick ruht auf den Pflanzen in meiner Wohnzimmerecke. Meine Gedanken schweifen ab. Sie fliegen hin zu dem Berg der Erkenntnis, der sich vor mir auftat, als ich mein Herz an einen Menschen verlor, dessen bloße Existenz mein innerstes durcheinanderwürfelte. Dessen Wesen ich so sehr schätzte, den ich so sehr in meinem Leben haben wollte. Was war ich doch blind. Als die Maske fiel, schien es mir, als stünde ich vor einem Abgrund. Einem so tiefen und schwarzen Loch, das da unendlich schien. Also ließ ich mich fallen. Ich sprang direkt hinein. Ich lief nicht weg. Jeder Augenblick in diesem freien Fall schien wie eine Ewigkeit. Der Schmerz wollte nicht weichen. Aber ich fiel weiter, ließ mich trieben. Musste durch das Auge des Sturms ungeachtet dessen, was danach passieren sollte. Ich vertraute. Nach dem Aufprall aber, stellte ich fest, dass noch alles an mir dran war. Als ich mich aufrichtete, sah ich ihn direkt vor mir. Den Berg der Erkenntnis. Den Spiegel meiner selbst. Er glitzerte im hellen Licht. Was ich sah, waren die tiefen Wunden der Vergangenheit. Meine Bedürftigkeit. Meine ziel – und sinnlose Suche nach Liebe und der Angst alles tun zu müssen, um dieses eine Gefühl zu fühlen. Ich erkannte dort die Wahrheit über all die Wege, die ich je beschritten, all die Kreuzungen, die ich wählte, die von einer Entscheidung zur nächsten führten. Von einem Sturm zum nächsten. Sah mein jüngeres selbst, dass es einfach nicht besser wusste. Dort am Fuße des Berges, sah ich, dass ich nie allein war. Ich hatte stets mich selbst. Und dennoch schien es mir nie genug. Ich war mir selbst nie genug. Ich beschloss nun den Berg zu erklimmen. Was sich wohl noch so alles finden ließe auf dem Weg zur Spitze? Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass der Aufstieg leicht gewesen wäre. Nun, das war er nicht. Allerdings dachte ich an den hinter mir liegenden Sturm und dass auch dieser vorbeigezogen war. Also setzte ich meine Reise fort. Ich vertraute. Hier und da war das Gestein des Berges scharf und kantig und der Aufstieg zum Teil schmerzhaft, aber umkehren war schon lange keine Option mehr. Von Zeit zu Zeit ruhte ich mich aus und riskierte einen Blick ins Tal. Voller Überraschung stellte ich fest, wie weit ich schon gekommen war. Ich trug nun weniger Last. Mein stets so hungriges Herz schlug nun gleichmäßig. Gleichmäßiger als je zuvor.
Die Spitze scheint noch ein Stück weit entfernt. Aber ich bin auf dem Weg. Es ist einsam hier, aber es ist so wunderbar ruhig. — “Ruhe. Das höchste Glück auf Erden, kommt sehr oft nur durch Einsamkeit in das Herz“ dieses Zitat von Johann Georg Zimmermann, begleitet mich schon seit unzähligen Jahren. Ich dachte früher stets, dass es etwas so Trauriges in sich trägt, ich war mir der Bedeutung dessen nicht bewusst. Wer möchte schon einsam sein? Heute ziehe ich eine Zwischenbilanz einen Querschnitt.
Ich habe es verstanden
© DasGrosseW 2024-05-14