BerĂĽhrungen

Sylvia Eugenie Huber

von Sylvia Eugenie Huber

Story

Wie wichtig sind BerĂĽhrungen fĂĽr uns? Also jemanden zu fĂĽhlen als sich dabei auch selbst zu spĂĽren.

Es heißt, dass Kaiser Friedrich II ein Experiment mit Säuglingen gemacht haben soll, bei dem die Säuglinge von Ammen zwar gefüttert wurden, jedoch ohne irgendwelche zärtlichen Berührungen, liebliches Kuscheln oder sonstige Aufmerksamkeit zu bekommen. Angeblich starben alle Neugeborenen und man ging daher davon aus, dass die mangelnde Nestliebe der Grund hierfür gewesen sei.

Kein Wunder, dass sich durch gezielte Berührungen, wie zum Beispiel Massagengriffe, Verspannungen der Muskel lösen können.

Und was, wenn man keinerlei liebevolle Berührungen von den eigenen Eltern bekommt? Ist es dann nicht irgendwie verständlich, dass manche Kinder unbewusst lieber Schmerzen und Schläge hinnehmen, um die Eltern zumindest so wahrzunehmen? Besser Schmerzen ertragen als gar keine Aufmerksamkeit zu bekommen?

Dies würde jedenfalls erklären, warum etliche Frauen ihren Prügelmann so lange ertragen.

Das Verlangen nach Berührung bringt sogar einige Frauen dazu, einen One-Night-Stand zu akzeptieren, um dadurch kurzzeitig zu körperlicher Nähe zu gelangen.

Deswegen nerven viele Kinder ihre Eltern derart lange, bis es etwas setzt, da das Unterbewusstsein abgespeichert hat, dass sie so ihre BerĂĽhrung bekommen, wenn auch nicht in der Art und Weise, wie sie es sich wĂĽnschen wĂĽrden.

Ja, Berührungen sind definitiv sehr wichtig. Sie sind eine Möglichkeit sich selbst wahrzunehmen, sich selbst zu spüren.

Sollten wir deshalb einander nicht öfter einmal in den Arm nehmen und halten, einfach um sich und jemand anderen zu spüren?

Bild von dot lizard auf Pixabay

© Sylvia Eugenie Huber 2020-07-27