Berufsleben

Laura Berndorf

von Laura Berndorf

Story

Ich habe einen tollen Job. Ein einfacher Satz mit super viel Bedeutung dahinter. 2017 bin ich bei meiner Mutter ausgezogen und wollte mir einen Job für das Wochenende suchen. Da ich meinem Freund, mit dem ich zusammengezogen bin, die finanzielle Last nicht alleine zumuten wollte, habe ich auf verschiedene Wege gesucht. Hauptsächlich konzentrierte ich mich weiterhin auf meine Bewerbungen für eine Ausbildung im medizinischen Bereich. Da ich allerdings nur Absagen bekommen hatte, schwand die Hoffnung auf einen Ausbildungsplatz immer weiter. Neben telefonischen Anfragen in Tankstellen für einen Minijob probierte ich auch Ebay Kleinanzeigen aus. Dort hatte ich schon des Öfteren Anzeigen gesehen, in denen die Leute sich vorstellten und versuchten damit die Blicke der Personalabteilungen verschiedenster Firmen auf sich zu ziehen. Daher dachte sich meine innere Stimme: „Was die können, das kann ich auch“. Gesagt, getan. Ich erstellte eine Anzeige mit allen Informationen zu Arbeitszeiten und meiner Person. Es dauerte auch nur wenige Stunden, bis ich eine Nachricht erhielt. Es ging um einen Aushilfsjob in einer Bäckerei, überwiegend am Wochenende. Wir schrieben kurz miteinander und vereinbarten einen Termin für ein Vorstellungsgespräch. Dort angekommen empfing mich die Chefin super nett. Nach dem Gespräch folgte ein Probearbeiten und für beide Seiten war sofort klar, dass es zu einem Arbeitsverhältnis kommen wird. Entgegen meiner Erwartungen endete auch meine Suche nach einem Ausbildungsplatz ganz plötzlich. Denn ich bekam einen Platz in dieser Bäckerei angeboten. Voller Freude nahm ich das Angebot an, denn irgendeine Ausbildung zu machen ist besser als keine. 3 Jahre dauert die Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin in der Regel, oder wie es offiziell heißt: Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk Schwerpunkt Bäckerei. Da Ausnahmen jedoch die Regel bestätigen, wurde kurz nach Ausbildungsbeginn klar, dass mir dieser Beruf erstaunlich gut liegt. Sowohl von meinem Betrieb, als auch meiner Berufsschule erhielt ich die Zustimmung zur Verkürzung meiner Ausbildung um ein halbes Jahr. Kaum beantragt, kam auch schon die Bewilligung der Handwerkskammer. Man war ich vielleicht aufgeregt bei der Abschlussprüfung. Aber es hat sich gelohnt. Das viele Lernen hat sich in meinen Noten ausgezahlt. In den Zeugnissen der Schule standen am Anfang fast nur Einsen und ein oder zwei Zweier. In den darauffolgenden änderte sich dies jedoch zu einem reinen 1er Zeugnis. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass ich meinen Abschluss als Diplomträgerin machte. Ein riesengroßer Erfolg und ein weiterer Meilenstein meines Lebens. Auch heute arbeite ich noch in meinem Lehrbetrieb. Die Arbeitszeiten und das Kollegium sind ein Traum. Mir, und natürlich auch allen anderen, wird dort viel ermöglicht. Somit kann ich die Kinderbetreuung sehr gut Regeln, ich fange im November 2023 meinen Ausbilderschein an und kann sogar mein Hobby zum Beruf machen. Mein Chef hat meine Künste in der Tortengestaltung schon einige Male zu sehen und schmecken bekommen, sodass ich neuerdings bei Tortenaufträgen in der Backstube mitwirken darf. Ein wahr gewordener Traum.

© Laura Berndorf 2023-08-09

Genres
Lebenshilfe, Biografien