Besonderer Besuch

Jessica-Aileen Zenzen

von Jessica-Aileen Zenzen

Story
Moselregion, Eifel 2018


Am Abend gegen 19:30 Uhr aß ich zu Abend und es klingelte an der Tür. Davor stand die Polizei. Noch nie im Leben habe ich es mal mit denen zu tun gehabt. Schon gar nicht vor der eigenen Haustür. Ich wollte schon fast aus der Küche flüchten. Aber es war schon zu spät. Meine Eltern kamen dazu und machten der Polizei die Haustür auf. Da kamen eine kräftige Frau und ein älterer Mann in Uniform herein. Sie wollten zu mir und meinem Vater. Der Polizeibeamte erklärte uns, dass sie uns hier besuchen, weil wir heute Morgen vermisst gemeldet wurden. Die Polizistin befragte mich danach, wo wir heute Morgen und den restlichen Tag gewesen seien und wieso ich nicht in meiner Ausbildungsstelle erschienen sei. Außerdem wollten die Polizisten noch wissen, wie es meinem Vater und mir gehe. Ich antwortete, dass ich und mein Vater zur Arbeit hin gewesen seien. Nur halt eben ganz früh morgens. Da noch keine meiner Bezugskollegen da gewesen sei, wären wir erstmal zu einem Supermarkt Lebensmittel einkaufen. Dann bekäme ich Bauchkrämpfe, wodurch ich nicht mehr zur Arbeit fahren gekonnt hätte. Da aber auf dem Rückweg nach Hause eine Baustelle gewesen sei, müssten wir einen Umweg fahren, welcher von der Zeit her logischerweise länger gedauert habe. Die beiden Polizeibeamte konnten mich aber nicht verstehen, dass es mir und meinem Vater jetzt abends gut ging. Vor allem die Polizistin bohrte mich mit Fragen. Dann kam auf einmal auch noch mein Stiefbruder Damian ins Haus rein und mischte sich in die Situation ein. Nachdem sich die Polizisten von mir in der Küche verabschiedeten, gingen sie auch noch in Begleitung Damians nach draußen zum Parkplatz. Zum Glück nahmen sie uns nicht mit. Nach dem Besuch der Beamten ging meine Mutter für den Rest des Abends angeblich ihre beste Freundin besuchen. Und mein Vater und ich mussten an dem Abend mal wieder die fiese Finsternis draußen vertreiben. Dazu schalteten wir wieder unsere Lampen im Haus und das Radio an. Prompt gingen nach und nach wieder die Lichter in den Nachbarhäusern sowie die Straßenlaternen an. Auch das Gipfelkreuz leuchtete dann wieder. Wir schauten kurz aus dem Fenster raus. An dem schräg gegenüberliegenden Haus sahen wir unseren Nachbarn draußen. Er war von seiner Arbeit auf den Weg nach Hause. Als er vor der Haustür die Lichter bemerkte, wollte er prompt in sein Auto zurückkehren. Seine Frau hielt ihn aber auf und umarmte ihn unter der Haustür liebevoll. Danach kehrte der Mann nun doch zu seiner Frau heim. Dieser Anblick hat mich und meinen Vater sehr gefreut, sodass wir uns auch mal kurz umarmen mussten. Am nächsten Tag wollte ich eigentlich mit zum Betriebsausflug fahren. Die Fahrt ging in den Saarland, wo wir alle erst ein wenig wandern und mit Bötchen schippern wollten. Dann gemeinsam festlich Essen gehen wollten. Da ich aber immer noch Bauchkrämpfe hatte, ging das nicht. Als mir besser ging, fuhren mein Vater und ich wieder zu unserer sicheren Stadt. Wir wollten eigentlich wieder das gleiche Restaurant wie am Vortag besuchen. Da wir dort drinnen aber viele Rocker mit ihren Motorrädern sahen, trauten wir uns nicht mehr da rein. Stattdessen gingen wir zu einem netten Türken essen. So gingen wir stattdessen Lebensmittel und Bettwäsche im Supermarkt einkaufen.


© Jessica-Aileen Zenzen 2024-01-09

Genres
Spannung & Horror, Spiritualität
Stimmung
Abenteuerlich, Herausfordernd, Dunkel, Mysteriös
Hashtags