Beyond Limits

In der undurchdringlichen Dunkelheit, die sein Grundstück umhüllte, schritt er voran, eine flackernde Laterne in der Hand, die nur schwach den Pfad vor seinen Füßen beleuchtete. Jeder Schritt, den er machte, war mehr als nur eine Bewegung seines Körpers; es war eine Reise in die Tiefen seiner eigenen Seele, ein mutiger Tanz mit seinen inneren Dämonen.

Dies war sein Erbe. Ein Grundstück mit Haus und einem sich anschließenden Wald, dessen genaue Größe er nie wirklich kannte. Vielleicht waren es 500 Hektar, vielleicht auch mehr. Aber die wahre Dimension, die der Wald für ihn hatte, war nicht in Hektar zu messen … 

Der Wald symbolisierte seine eigenen, inneren Grenzen, die er sich selbst setzte – Grenzen aus Angst, Selbstzweifel und den Schatten seiner Vergangenheit.

Mit jedem Grenzpfosten, den er aus der Erde zog und weiter in das unbekannte Dunkel trieb, erschloss er nicht nur seinen Wald, sondern auch die Begrenzungen seines eigenen Wesens. Jeder ein Stück nach vorne gesetzter Pfosten war ein Triumph über die Zweifel, die ihn zurückhalten wollten, ein stummer Schrei nach Freiheit von den Fesseln, die seine Gedanken gefangen hielten.

Die Nacht war still, nur das Geräusch seines Atems und das Knirschen der Erde unter seinen Füßen begleiteten ihn. Die Bäume standen wie stille Wächter, Zeugen seines Kampfes, seiner Entschlossenheit, sein inneres Land zu erkunden und zu erobern.

„Richtig geil“, flüsterte er in die Stille, als er den nächsten Pfosten in den Boden rammte, ein paar Meter weiter als der letzte. Es war mehr als nur reiner Landgewinn … 

Die Dunkelheit um ihn herum war dicht und undurchdringlich, doch in seinem Herzen begann ein Licht zu leuchten, ein Funke von Verständnis und Akzeptanz seiner eigenen Tiefe. Mit jedem neu gesetzten Grenzpfosten fühlte er, wie die alten Ängste und Selbstzweifel an Kraft verloren, wie sie langsam von ihm abfielen wie abgestorbene Blätter von den Bäumen um ihn herum.

Er würde, wenn die Zeit gekommen war,  seinen Trip fortsetzen, noch tiefer in den unbekannten Wald seines Herzens vordringen. Aber für jetzt war es genug zu wissen, dass er fähig war, seine Grenzen zu erweitern, dass er stark genug war, sich den dunkelsten Ecken seiner Seele zu stellen.

Er kehrte zurück zum Ausgangspunkt seiner nächtlichen Wanderung, die leere Laterne in der Hand, das Herz voller neuer Hoffnung und Stärke. Er hatte heute seine inneren Grenzen erweitert, und das war alles, was zählte. 

In der Stille der Nacht fühlte er sich verbunden mit sich selbst, mit den Bäumen, die stumm seine Reise begleitet hatten. Er war ihnen näher gekommen, und das gab ihm die Kraft, weiterzumachen, weiter zu wachsen, weiter seine Grenzen zu verschieben.