von REXOS
Das Praktikum stand bald vor der Tür und ich war J. zugeteilt, wo ich prägende Erlebnisse sammelte. Besonders ein Vorfall mit dem „Glöggelimaa“, der J. attackierte, war aufschlussreich und lehrreich. Zu dieser Zeit waren meine Deutschkenntnisse noch ausbaufähig, und ich hatte viel zu lernen. R. W. gab mir den wertvollen Tipp, dass er früher ausschließlich Sachbücher las und dadurch enorm profitierte. Diesen Rat nahm ich mir zu Herzen und begann seitdem, regelmäßig zu lesen.
Zudem verbrachte ich zwei Wochen im Oberland mit F. W. , was mir tiefe Einblicke in die Region verschaffte. Das Unterland empfand ich jedoch stets als ansprechender. Ebenfalls liefen wir Aspiranten Mit Herr F. auf den Rophaien. Nach vier Wochen Praktikum folgte ein kurzer, intensiver Schulblock in Hitzkirch, bevor im August die Prüfungen anstanden.
Über das Jahr verteilt galt es, etwa zehn Prüfungen zu bestehen. Ich war konstant gut in meinen Leistungen und zählte zu den engagierten Schülern. Wir sassen stets in den vordersten Reihen und hörten den Dozenten aufmerksam zu. Während der Polizeischule veränderten sich meine Lebensansichten, und ich distanzierte mich allmählich von meiner Freundin S.
Intensiven Kontakt pflegte ich stattdessen mit R. , der Schwester von W. . Wir trafen uns einmal am Sportplatz in Attinghausen und führten tiefgründige Gespräche. Obwohl sie ebenfalls in einer Beziehung war und sich daher nicht auf mich einlassen konnte, entwickelte sich keine ernsthafte Romanze zwischen uns.
An einem herrlichen Sommernachmittag beschlossen M. und ich, einen weniger spannenden Psychologievortrag zu meiden. Ohne Rücksprache begaben wir uns nach Seedorf zum Mississippi am See, während Andere, fleißig in Luzern am Vortrag teilnahmen. Dort fiel mir eine auffallende Frau am See auf, was auch M. bestätigte. Ihre Erscheinung war beeindruckend. Wir versuchten, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, und es gelang uns. Eine ihrer jungen Begleiterinnen sprach Deutsch, die Frau selbst jedoch nicht. Wir verabredeten uns für den Abend und trafen sie noch einige Male, bevor sie nach Serbien zurückkehrte. Es handelte sich um Vesna und ihre kleine Begleiterin Anastasia. Erneut erhielt M. einen Kuss von Vesna. Von mir wurde erwartet, Anastasia zu küssen, was ich jedoch ablehnte.
In der Schule näherten wir uns dem entscheidenden Endspurt. Die Einteilung für die Abschlussprüfungen stand fest. Ich wurde M. zugeteilt, mit der ich gut harmonierte. Wir bereiteten uns gewissenhaft vor und besuchten die Örtlichkeiten der Prüfung, um uns einen umfassenden Überblick zu verschaffen.
Der Tag der Tage rückte näher. Zuerst standen die praktischen Prüfungen an. Wir mussten einen Einbruchdiebstahl, einen Fall häuslicher Gewalt und einen Verkehrsunfall bearbeiten. Zusätzlich mussten wir einen Vortrag zu einem psychologischen Bericht präsentieren. Später folgte der theoretische Test, der ebenfalls bestanden werden musste.
Nach der Prüfung hatte ich ein ungutes Gefühl. Ich war mir nicht sicher, aber ich spürte, dass etwas nicht stimmte. Einiges konnten wir nicht vollständig ausfüllen, und einiges lief nicht wie geplant, doch ich hoffte auf das Beste.
© REXOS 2025-07-28