Bis die Kinder groß werden….

Reinhard Pape

von Reinhard Pape

Story

Unsere 3 Kinder sind mittlerweile zwischen 40 und 50 Jahre alt. Gut, dass sie in Gesundheit dieses Alter erreicht haben – wir drücken weiterhin die Daumen.

Als Eltern haben wir mit ihnen so Einiges durchgemacht. Der Kleine war im Kindergarten und ist vom Klettergerüst gefallen. Ergebnis: drei Zehen gebrochen. Die Älteste ist im Winter einen Rodelberg hinunter gefahren und plötzlich zum Stoppen gekommen. Ergebnis: die Brille hat sich in ihre Stirn gebohrt.

Schließlich die mittlere Tochter, die nach links und rechts alles ausgeglichen hat, was auszugleichen war. Auf der Rückfahrt von der Insel Elba turnte sie mit einem Jungen auf dem Fährschiff umher. Sie stolperte und schlug auf einer rostigen Schraube auf. Genau oberhalb der Nase. Es blutete wie wild. Mit unserem Auto und Anhänger wurden wir nach der Ankunft in Piombino von einem Polizisten zum nahen Krankenhaus eskortiert. Nach dem Ausstieg musste ich noch viele 100m mit dem Gespann auf der schmalen Straße zurückhaken. Einfach nur Stress!

Vorbei an einem Empfangsraum mit Kasse und OP-Liege, stellten wir sie dem Arzt vor. Eine erste Röntgenaufnahme mit meinem Beistand, ohne Metallschürze für mich natürlich, verlief im Ergebnis glimpflich. Er nähte die Wunde, dabei unterhielten wir uns halb deutsch, halb italienisch über unseren Fußballverein Eintracht Braunschweig, der damals deutscher Meister geworden ist. Bares Geld dann am Ausgang für die ärztliche Versorgung, im Hintergrund der nächste Patient, offensichtlich grippiös 2m entfernt auf dem OP-Tisch liegend. Krankenhausviren noch unbekannt.

Mit dem dicken Verband über den Augen übernachteten wir auf dem nächsten Campingplatz, um am nächsten Tag non-stop nach Blaubeuren zu fahren. Wiedervorstellung dort im Krankenhaus. Gottlob, der italienische Kollege hat alles super gemacht. Heute sieht man fast nichts mehr von dem Eingriff. Südliche Ängste bei alledem also unbegründet.

Dann zur Studentenzeit die nächste Attacke. Als Sportstudentin fiel sie vom Reck auf eine zu weiche Matte und zog sich damit einen Speichenbruch zu. Versorgung und Betreuung durch die Mama, die extra in die 250km entfernte Studentenstadt gezogen ist. Später zuhause angekommen wurde sie ambulant betreut, was aber doch zu starken Blutungen führte, Notarzt. Inzwischen ist alles gut und die Arztunterlagen des damaligen Eingriffs ruhen in einem großen Ordner für mögliche Versicherungsansprüche.

Später dann ein Treffen mit ihr auf unserem Kohlmarkt. Plötzlich Unwohlsein und Kollaps. Wieder 112 – danach alles gut. Also, von ihr sind wir in Atem gehalten worden. Vielleicht ist das aber immer so bei drei Kindern, die in der Mitte sind die, die normaler Weise unauffällig sein sollten…Irrtum!

Inzwischen haben alle Drei ihre Familien und sind von ähnlichen Katastrophen verschont geblieben. Möge es so andauern.

Jetzt sind wir dran. In der Corona-Zeit gehören wir ja zur Risikogruppe, mussten uns aber gottlob noch nicht melden.

© Reinhard Pape 2020-07-15