Er saß in dieser Sternenklaren Nacht auf seiner Motorhaube und starrte in den Himmel. Sterne so wie das Auge reichte.
Stille bis er sie durchbrach und sich erneut eine Zigarette anzündete, wusste dennoch genau er sollte aufhören, doch der Zeitpunkt dazu wäre längst verstrichen.
Somit saß er einfach nur an diesem Waldrandstück auf seinem Auto und dachte nach. Dachte nach über die letzten Monate, in denen alles zerbrach. In denen ihm klar wurde, er sehnte sich nach Veränderung.
Denn er war so viel Unterwegs, überall einen Schlafplatz und Zeugs hatte aber nirgends richtig zuhause.
So viele Menschen kennt aber keine richtigen Freunde.
Ein duzten Leute für Blabla doch zum Reden niemand zu gebrauchen.
Niemand der da ist in einer dunklen Nacht voller Angst und Zweifel. Keiner der einen Auffängt, wenn man fällt in das Loch, das er sich jedes Mal wieder selbst gräbt.
Er war am Ende, wusste nicht mehr weiter, was sollte er tun? Er sehnte sich nach echten Dingen! Nach nicht nur einem heim, sondern ein Zuhause, ein Ort zum Zurückziehen und abschalten. Denn seitdem sich seine Eltern mit 7 Trennten war er viel umgezogen und viel dort und da, mal bei Mama mal bei Papa aber nie richtig zuhause. In Gedanken immer woanders immer an einem besseren Ort ohne dieses Unwohl sein.
Er fühlte sich manchmal wie ein Reisender, verirrt auf dem Weg der Selbstfindung.
Es sehnte sich nach echten Freunden, mit denen er fort gehen könnte oder auch einfach mal zuhause bleiben könnte. Jemand der ihm die Hand reichte, wenn eine Frau sein Herz brach oder er Streit hatte mit einem wichtigen Menschen.
Er sehnte sich auch nach echten Gesprächen nicht nur nach diesem kindischen Tratsch welcher immer kursierte. Nach Nächten voller tiefsinnigen Gespräche und Freunden auf die er zählen könnte egal was wäre
Doch wenn er ehrlich zu sich wäre war es schon immer so, immer ein niemand gewesen und nie jemand den man wirklich zu brauchen mochte. Wieso sollte er jetzt mehr als dieser eine Anstrenge, unsympathische jemand sein?
© Natalie Hasenzagel 2022-07-29