von SamSara28
Manchmal wünsche ich mir einfach nur, dass jemand sagt:
„Bitte bleib. Du bist genug. Du bist gewollt.“
Und es natürlich auch ganz genauso meint.
Drei Sätze, die so banal klingen. Und doch so vieles bedeuten. Weil sie all das zusammenfassen, wonach ich mich tief im Innen so sehr sehne.
„Bleib.
Du darfst hier sein.
Du musst dich nicht zurückziehen.
Du darfst auftauchen.
Du darfst sein. Du darfst sichtbar sein.
So wie du bist.“
Und gleichzeitig… gleichzeitig will ich einfach nur weg. Weil ich diese Gefühle nicht mehr aushalten kann. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Nicht gewollt zu sein. Will zurück in mein Schneckenhaus. Niemanden sehen. Nichts fühlen. Mich in meine kleine, sichere Welt zurückziehen, in der mich niemand enttäuschen kann. Außer ich mich selbst. Denn das kenne ich. Das ist so vertraut. Und erwarte ja auch nix anderes. Kann ja schließlich auch nix anderes. Als immer nur zu enttäuschen.
Oder mir einfach neue Menschen suchen. Es ist ja nicht so, dass ich das nicht könnte. Anfangs mögen sie mich schließlich immer.
Ich bin gut in „neu“. Gut in „nett“. Gut in „funktionieren“.
Aber irgendwann… irgendwann verlieren sie das Interesse. Oder ich ziehe mich zurück, bevor es so weit kommt. Bevor ich zu viel werde. Oder zu wenig. Oder nicht mehr genug. Oder bevor ich falsch werde. Oder nicht mehr richtig bin.
Aber ich weiß halt auch, wenn ich wirklich etwas verändern will, dann muss ich irgendwann irgendwas anders machen. Muss es zumindest versuchen. Muss dranbleiben. Muss wagen, in Beziehung zu bleiben – auch wenn es so schwer auszuhalten ist. Muss anfangen, meine Bedürfnisse wahrzunehmen. Und muss sie dann auch noch kommunizieren.
Und verdammt nochmal – das ist schwer. So schwer. Zu schwer. Viel zu schwer.
Weil ich selbst nicht mal genau weiß, was ich eigentlich brauche. Und will. Und verdient hab.
Ich spüre da nur diese Leere, diesen Schmerz. Und ich weiß nicht, wie ich all das stillen kann. Ich spüre nur diesen Hunger – und dabei geht es nicht um Essen. Und dennoch stopfe und stopfe ich alles Mögliche in mich hinein. Immer wieder. Mahlzeit für Mahlzeit. Süßigkeit für Süßigkeit. In der Hoffnung, satt zu werden. Dass endlich gefüllt wird, was da so unendlich leer ist.
Und dann frage ich mich: Was, wenn es gar nicht sie ist, die fehlt? Was, wenn ich einfach nur vermisse, was sie in mir berührt hat? Was sie in mir gestillt hat? Was sie in mir ausgelöst hat? Was, wenn die Lücke gar nicht sie ist – sondern das, was ich durch sie ganz kurz glauben konnte: Dass ich genug bin. Dass ich bleiben darf. Dass ich gewollt bin.
Vielleicht ist das, was ich wirklich suche, kein Mensch. Sondern ein Gefühl…
© SamSara28 2025-04-12