von Elisabeth Nigro
Wieder geht eine erfolgreiche Therapiesitzung bei meiner bezaubernden Therapeutin zu Ende. Ach, wenn ich sie nicht hätte!
Beschwingt wie fast immer und voller Energie gehe ich hinaus in diese wunderbare Welt voller Abenteuer und Liebe. Echt jetzt? Oder ist das immer nur dieser unheimlich positive Push der sich, immer nach einer konstruktiven Sitzung breit macht. Wie lange das anhält? Warum glauben Sie, besuche ich wöchentlich meine Therapeutin?
Dieses Mal ging es um Mut. Hmm, Mut zum neuen engen Kleid, wo man eventuell die gedachten Fettröllchen sieht? Mut um endlich mal mit dem Flugzeug in den Urlaub zu fliegen? Mut den wahnsinnig aufregenden Typen im Cafe anzusprechen? Mut eigene Kinder gebären und lieben zu lernen? Mut dem Einen oder Anderen mal so richtig die Meinung zu sagen? Mut den Atlantik alleine auf einer Luftmatratze zu überqueren (nur für ganz mutige unter uns) Aber was ist Mut überhaupt?
Ist Mut nicht einfach nur das Ja! Sagen zu einer Sache, einer Begebenheit oder eben eines Moments?
Wie wäre es mit Mut zum eigenen Leben, dachte ich mir so beim Blick in einen Springbrunnen. Dieser sprudelt den ganzen Tag unaufhaltsam Wasser aus seiner Mitte. Ich bemerkte wie wohl mir bei diesem Anblick war und ich stellte mir vor wie das Leben und der dazugehörige Mut so unerschöpflich aus meiner Mitte sprudelt und nie versiegt. Doch halt was will ich eigentlich von meinem Leben. Brauche ich da schon den Mut dazu über mein perfekt gewolltes Leben nachzudenken. In meinem Falle schon.
Manche Menschen stehen auf und „Tun es einfach“ ohne viel darüber nachzudenken. Bei einigen wird es schon ein wenig schwieriger und andere können sich nicht überwinden, ihnen fehlt der Glaube an sich selbst. Der Mut über sich selbst hinauszuwachsen und in noch nie geahnte Glückseligkeit einzutauchen.
Ich glaube ihn jedem von uns schlummert sein perfektes Leben, die Aufgaben die man mit Bravour meistern kann, die Liebe die man ausleben kann und das harmonische Miteinander. Jedoch ist das bei vielen Menschen leider tief im Innersten vergraben und der Weg dorthin ist lange und nicht selten schmerzhaft.
Also fangen wir doch einfach an. Einfach? Ganz und gar nicht, kommen da nicht schon wieder diese Zweifel und Ängste? Mut bedeutet nämlich auch seine Komfortzone zu verlassen und viele festgefahrene Dinge einfach mal über Board zu werfen. Schon das macht es nicht so leicht sich dieser Veränderung zu widmen. Aber nur Mut mit der Zeit wird’s immer besser!
Mut ist für jeden von uns verschieden. Der eine braucht mehr davon, der Andere nur in einer bestimmten Sache oder Lebenslage. Jedoch ist der Gedanke immer derselbe. Ich will , ich tue es, ich sage ja. Es mag sein das man für sein Vorhaben belächelt und man nicht verstanden wird, aber nur Mut meine Herrschaften.
Stehen Sie auf, atmen Sie tief ein und machen Sie den ersten Schritt. Sie können nichts verlieren aber stattdessen so viel Glück, Liebe, Zufriedenheit und weiteren Mut für Neues gewinnen.
Los geht´s!
© Elisabeth Nigro 2020-08-03