blauer Luftballonhund

Es ist ein Geruch, ein Lied, vielleicht auch eine Stimme oder eine Farbe & dann ist alles wieder da…

Ich steh an deinem Krankenbett, deine müden blauen Augen, so viel haben sie gesehen, aber erkennst du mich auch noch? 

Du nennst mich bei einem Namen, der nicht meiner ist, es ist okay, ich weiß tief in dir erinnerst du dich noch an mich, während du deine Hand um meine schließt.

Roter Mohn, in den Kornfeldern, an denen ich vorbeifahre, es waren deine Lieblingsblumen und ich halte für einen Moment an.

Du wolltest so lange gehen, aber ich brauchte dich doch hier, bei mir.

Ich war viel zu selten da und wenn ich es war, wusste ich nicht wie dankbar ich hätte sein sollen.

Denn es ist die Erinnerung, die mich quält, eines der letzten Male als ich dich sah, du hattest diese Überraschung für uns.

Er war blau und etwas runzlig und klein, er sah aus wie eine Woche vergessen, in seinem Versteck auf dem Schrank.

Der blaue Luftballon Hund.

Ich wusste, ich musste mich freuen, denn er war von dir, aber ich tat es nicht, bedankte mich nur. Jetzt weiß ich es kam von Herzen, wie all die Zeit die du mir schenktest und ich bin zu spät. Du bist nicht mehr hier. Trage diesen Schmerz in mir, ich schäme mich so sehr, denn ich wünsche mir, dich nicht zu verletzen & ich wünsche mir dich nie zu vergessen.

Aber es ist so schwer, ich weiß nicht mal mehr wie du klingst oder wie es nach dir riecht. Ich weiß, nur du warst mal hier. 

Wir waren ziemlich lange einfach nur glücklich mit dir, auch wenn er dir immer fehlte. Und jetzt fehlst du mir, blicke rauf zum Himmel, hoffe, du kannst mich sehen, denn ich bin hier.

Wenn ich einen Wunsch freihätte, ich hätte gerne eine Sprechstunde im Himmel, nur du mit mir, ich könnte dir all das sagen & dich all die Dinge fragen.

Aber jetzt sitzen wir hier, ich & die Erinnerung an den blauen schrumpeligen Luftballon Hund, der längst gegangen ist zu dir. Ich kann das nicht loslassen, habe Angst es wäre das einzige, was mir von dir bleibt, obwohl ich angeblich so viel von dir habe.

Du bist nicht eine Erinnerung, du bist der Mohn im Kornfeld, der Regenbogen, nach dem ich Ausschau halte, du bist die sanften Klaviertöne die mich beruhigen, der Duft von Kernseife, der meine Hände umgibt, wenn ich sie ganz frisch wasche, eine enge Umarmung & der Mut der mich plötzlich ganz stark macht.

Du bist hier tief in mir.