Blind vor Liebe

Fitheach

von Fitheach

Story

Im dichten Nebel erkannte ich ihre Silhouette. Ich wusste nicht, wer sie war, aber ich war mir sicher, dass sie etwas bedeutet. Ich ging auf sie zu über den moosigen Waldboden. Ihr schwarzes Kleid und ihre hüftlangen schwarzen Haare bildeten einen starken Kontrast zu dem Nebel. Ich streckte meine Hand nach ihr aus. In diesem Moment wurde ich von meinem Wecker aus dem Traum gerissen.

Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes denken als diese schöne unbekannte in meinem Traum. Ich stand in der Arbeit und bediente die Kunden. Ich war unkonzentriert und mir unterliefen heute Fehler, die mir ansonsten nicht passieren würden. Ich wollte gerade zurück zum Tresen gehen und für einen Gast einen Kaffee holen als die Tür aufging. Ein Schwall kalter Luft strömte in den gut geheizten Raum. Ich blickte kurz Richtung Tür und erkannte sie. Ich war mir sicher, das war die Frau aus meinem Traum. Sie betrat das Café mit einer Eleganz, die ihresgleichen sucht. Ihre schwarzen Haare umspielten ihr Gesicht und bildeten einen starken Kontrast zu ihrer alabasterfarbenen Haut. Ihre grünen Augen trafen meine und ein Lächeln umspielte ihre roten Lippen. Zielstrebig ging sie auf mich zu. Ich versuchte meine Nervosität zu überspielen und fragte sie was ich ihr bringen darf. Sie schaute mich nur an, lächelte und flüsterte mir ins Ohr ich solle sie heute Abend im Wald treffen. An der Lichtung beim See. Bevor ich etwas erwidern konnte, drehte sie sich um ging hinaus.


Da war ich jetzt, auf meinem Weg in den Wald, um eine unbekannte Frau zu treffen. Meine Vernunft widersprach diesem Vorhaben, aber etwas in mir, das stärker war als jede Vernunft wusste, dass ich dorthin musste. Auf meinem Weg zur Lichtung begleitete mich ständig ein Rabe. Mal flog er über mich hinweg, dann wiederum segelte er von Baum zu Baum. Der Nebel wurde dichter und mir wurde immer mulmiger zumute, mein Herz sprang beinahe aus meiner Brust. Als die Lichtung in Sichtweite kam, wiederholten sich die Ereignisse aus meinem Traum. Ich blickte mich kurz um, der Rabe war verschwunden. Ich richtete meinen Blick wieder auf die Silhouette der jungen Frau. Zielstrebig wanderte ich in ihre Richtung. Kurz bevor ich bei ihr ankam, drehte sie sich zu mir und machte ein paar Schritte in meine Richtung. Sie nahm meine Hände in ihre, ihre Hände waren eiskalt. Ich blickte in ihre Augen, hypnotisiert von ihrer Schönheit und Ausstrahlung. Sie lächelte so, dass ich ihre Zähne sehen konnte. Bevor ich reagieren konnte, zog sie mich an sich heran, mit einer Kraft, die ich so einem zierlichen Wesen gar nicht zutraute. Sie schloss mich in ihre Arme und ich fühlte, wie sich ihre Zähne in meinen Hals gruben. Ich konnte nicht schreien, wollte nicht. Und so endete mein Leben, als Mensch.

© Fitheach 2024-11-06

Genres
Science Fiction & Fantasy
Stimmung
Dunkel, Mysteriös