Borreliose – Eine stille Epidemie

Alessa Stern

von Alessa Stern

Story

Borreliose, auch bekannt als Lyme-Borreliose, ist eine ernstzunehmende bakterielle Infektionskrankheit, die durch den Stich von infizierten Zecken übertragen wird. Dabei handelt es sich um Bakterien der Gattung Borrelia, wobei Borrelia burgdorferi die häufigste Art in Europa und Nordamerika ist. Die Zecken, die die Krankheit übertragen, sind besonders in feuchten und bewaldeten Gebieten aktiv, und die Zeckenart Ixodes ricinus ist die Hauptquelle für die Übertragung. Besonders im Frühling und Herbst, wenn die Zecken am aktivsten sind, steigt das Risiko für einen Zeckenstich und damit für eine mögliche Borreliose-Infektion. Interessanterweise sind die Symptome einer Borreliose sehr vielfältig und können, wenn sie unbehandelt bleiben, chronisch werden. Es ist jedoch auch eine behandelbare Krankheit, insbesondere wenn sie frühzeitig erkannt und mit Antibiotika therapiert wird.

Stadium I: Frühes lokales Stadium: Erythema migrans (Wanderröte): Der Hautausschlag tritt 3-30 Tage nach einem Zeckenstich auf und breitet sich konzentrisch aus, mit einem blassen Zentrum. Es ist das häufigste Symptom. Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit können auftreten und mit einer Erkältung verwechselt werden.

Stadium II: Frühes verbreitetes Stadium: Neurologische Symptome: Meningitis (Hirnhautentzündung) Fazialisparese (Lähmung des Gesichtsnervs) und Radikulitis (Nervenwurzelentzündung mit Schmerzen) sind häufig. Kardiale (das Herz betreffende) Symptome wie Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag) und Herzblock (Störung der elektrischen Signalübertragung im Herzen) können ebenfalls auftreten. Multiple Erythema migrans (mehrere Wanderröten, sich ausbreitende Hautrötungen) deuten auf eine systemische (den ganzen Körper betreffende) Ausbreitung der Borrelien hin.

Stadium III: Spätes Stadium: Arthritis (Gelenkentzündung): Schmerzhafte, geschwollene Gelenke, besonders im Knie, können auftreten. Neurologische Komplikationen wie chronische Neuropathien (Schädigung der Nerven mit Schmerzen, Taubheit oder Schwäche) und Enzephalopathien (Erkrankung oder Funktionsstörung des Gehirns) sind möglich. Hautmanifestationen (krankhafte Hautveränderungen) wie Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA) (fortschreitende Hauterkrankung mit Veränderung und Verfärbung der Haut) können die Extremitäten (Arme und Beine) betreffen.

Unbehandelt kann Borreliose zu chronischen Beschwerden und dauerhaften Schäden an Gelenken, Nerven und Organen führen. Eine verzögerte Behandlung kann die Heilung erschweren und das Risiko für langfristige Komplikationen erhöhen. Eine frühzeitige Diagnose und eine Antibiotikatherapie ermöglichen den meisten Patienten eine vollständige Genesung und helfen, bleibende Schäden zu vermeiden.

© Alessa Stern 2024-08-17

Genres
Lebenshilfe