von Sonja DaprelĂ
Erinnerungen an meinen Camino Del Note
Dieses Buch erzählt nicht nur von meinen Kilometern auf dem Camino del Norte und den Landschaften, die ich durchquert habe, sondern auch davon, was es bedeutet, allein unterwegs zu sein, mit mir, meinem Rucksack und meinem treuen Navi, das (fast) immer wusste, wo’s langgeht. Der Weg hat mich nicht verändert, aber es war schön zu erleben, wie es ist, allein zu pilgern. Ich bin zwar kein neuer oder besserer Mensch geworden, aber ich habe mir selbst gezeigt, was in mir steckt.
Was einst nur ein flüchtiger Gedanke war, wurde langsam lauter, bis er sich nicht mehr überhören liess: der Wunsch, einfach loszugehen. Ohne festen Plan, nur mit dem Gefühl, dass es Zeit war für etwas Neues. Fürs Abschalten, fürs Durchatmen, für den Mut, mal ganz woanders zu sein. Der Wunsch, dem Alltag für eine Weile zu entfliehen, etwas Neues zu erleben, wurde immer deutlicher. Der Jakobsweg erschien mir wie eine Einladung, genau zur richtigen Zeit, als hätte er genau gewusst, wann ich bereit bin. Ich suchte keine Antworten, keine großen Erkenntnisse. Ich wollte einfach gehen. Schritt für Schritt und erleben, was der Weg mit mir macht. Der Camino del Norte mit seiner Nähe zum Meer, seinen wilden Küsten, den Hügeln und Dörfern und den einsamen Etappen schien mir genau der richtige Weg zu sein, ohne zu ahnen, dass der Camino del Norte eines der anspruchsvollsten Wege ist. Was ich unterwegs erlebt habe? Davon erzählt dieses Buch. Nicht in Weisheiten, sondern in Geschichten. Und vielleicht regt es dich ja auch dazu an, deinem eigenen Weg ein Stück näherzukommen.
Mein Blick schweifte ĂĽber meiner AusrĂĽstung. Fest entschlossen war ich, nur das mitzunehmen, was ich wirklich brauchte: kein „Was-wäre-wenn“, kein Ballast. Während ich packte, begann es in mir zu kribbeln. Die Vorbereitungen hatte ich, dank der App Gronze.com stets in Ăśberblick, eine wertvolle digitale UnterstĂĽtzung. Auch ein bisschen Vorfreude machte sich nun langsam bemerkbar.  Ich war neugierig auf die Herausforderungen, die vor mir lagen, auf die Begegnungen, die Landschaften, die Herbergen. Ob ich gut vorbereitet war? Ach, das wĂĽrde sich zeigen. Am Tag der Abreise stand ich schliesslich mit fest geschultertem Rucksack am Flughafen. Abenteuerlust im Gepäck die Hoffnung, dass alles gut geht und den Kopf voller Fragen, auf die nur der Weg eine Antwort hatte.
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© Sonja Daprelà 2025-05-25