Chaos im Wohnhaus (Kapitel 1)

Jana van der Horst

von Jana van der Horst

Story

Keuchend und außer Atem stand ich endlich vor meiner besten Freundin Annie , die mich bereits erwartete.

„Ich werde nie erleben wie du es pünktlich zu irgendeinem Treffen schaffst, oder?“ Fragte sie mich belustigt.

„Ich glaube nicht..“

Antwortete ich grinsend und richtete mich auf. Selbst zur Schule schaffte ich es meistens nicht pünktlich, was mir die jetzt klingende Klingel nochmal verdeutlichte. Wir gingen in unsere Klassen und warteten auf den Kurslehrer, ich sah mich gelangweilt im Klassenraum um und bemerkte einen Jungen.. Ich hatte ihn zuvor sicher noch nie gesehen. Seine Haare waren rötlich und man konnte Sommersprossen erkennen, wenn er sein Gesicht neigte. Er redete mit ein paar Jungs und Mädchen um seinen Tisch herum, ich schätze er ist neu..,hat ja nicht lange gedauert bis er sich Zuhause fühlte. Doch meine Gedanken wurden von unserem Kurslehrer unterbrochen. Kurz nach seinem ankommen bestätigte er meine Vermutung und der Junge stellte sich als Nathaniel vor. Ich sah mir bereits die Mädchen an, welche ihren Blick gar nicht mehr abwenden konnten und musste ein wenig lachen.

Die Stunden vergingen und es war bereits Mittagspause. Ich saß mit Annie an einem Tisch und widmete mich meinem Essen. Wir redeten über banale Dinge bis etwas, oder besser gesagt jemand, meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war Nathaniel, wenn ich mich recht erinnerte.. Er lachte mit ein paar Jungs und sah sich zwischendurch um. Er blickt verschiedene Mädchen an, seine Freunde wurden immer aufgeregter und lachten lauter. Irgendwann kamen sie auch bei mir und Annie an.. Er versuchte unauffällig auf uns zu zeigen und fing an zu lachen. Es war nicht wirklich neu für mich aber für Annie schon. Sie ist ein sehr nettes und liebes Mädchen, hübsch und gescheit ich hingegen bin ‚frech‘ wie sie es immer liebevoll ausdrückte. Ich blickte sie an und merkte, dass es ihr unangenehm war. Sie verdeckte ihre blauen Augen hinter ihren langen blonden Haaren und hoffte sie so ignorieren zu können. Ich knirschte bereits mit den Zähnen und versuchte mich daran zu hindern aufzustehen, was mir nicht gut gelang, schlussendlich nahm mich Annie an die Hand und zog mich aus der Cafeteria. Draußen angekommen sah sie mich flehend an.

„Nein, wag es nicht mich so anzusehen.. Du weißt das ich dann.. Ach verdammt..“

Immer, wenn sie mich so ansah, verstummte ich. Mir war klar, dass sie sich nicht mit denen anlegen wollte, obwohl ich nur so darauf brannte.. aber wer konnte es mir bei solchen Menschen verübeln?

„Sie werden, wenn wir sie ignorieren die Lust daran verlieren, bitte Nina..“

Wisperte sie beinah und ich stimmte schlussendlich mit schlechtem Gefühl zu.

© Jana van der Horst 2021-08-06

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