Chemie

Liebe ist Chemie im Kopf und Glück in den Adern.

In erster Linie Dopamin, Serotonin und Oxytocin. Es macht bei mir Folgendes:

ich sehe meinen Partner an und spüre genau das: Liebe. Glück.

Er berührt mich, ich fühle: Aufregung. Liebe. Alles.

Erst war es Verliebtheit. Ein Rausch. Meine Gedanken waren beherrscht und ich bin mit lautem Herzschlag durch den Tag gegangen.

Dann wurde mein Gefühl für ihn immer tiefer, der Herzschlag leiser aber dafür kräftiger. Es ist was anderes dazu gekommen: ein Gefühl der Wärme. Geborgenheit. Vertrauen. Wenn er mich küsst, schwebe ich. Wenn er mich umarmt, ist es, als könnte mich nichts mehr auf der Welt verletzen. Ich finde bei ihm Halt und Ruhe und Glück.

Zu meiner Liebe gehört außerdem körperliches Begehren, denn ohne Begehren und Lust ist es für mich nur eine Freundschaft. Er ist natürlich mein Freund geworden, mein bester Freund, mein Partner und Gefährte, dem ich mich offenbaren kann mit all den Dingen, die mich berühren. Er ist für mich in einer wilden Welt der Angelpunkt.

Wenn er mir in die Augen schaut, spüre ich diese Wärme und diese Geborgenheit. Wenn er lacht, wird alles hell und bunt. Wenn er meine Haut berührt, schlägt mein Herz wild und mein Oxytocinspiegel steigt an. Wenn er weiter macht, explodiert Adrenalin im Kopf.

Das Wichtigste ist in meiner Liebe: da zu sein. Ich für ihn, er für mich. In meiner Liebe teile ich mein letztes Hemd mit ihm. Immer. Loyalität und Achtung vor dem anderen und offene Augen und Ohren. Meine Liebe bedeutet: Sein dürfen, wer man ist und wie man ist. Er soll Dinge nicht machen, von denen er denkt, sie könnten mir gefallen. Er gefällt mir doch so. Auch ohne Dinge machen. Einfach, weil er „ist“. Er soll sich frei entfalten können, ich mich auch.

Es braucht keine Waage in der Liebe und wenn es eine gäbe, wären die Waagschalen immer ausgeglichen. Bei einem Ungleichgewicht wird geredet. Er soll mir sagen, wenn ich mich doof verhalte und es nicht merke. Ich will mein Verhalten reflektieren können.

Liebe fühlt sich leicht an. Niemals schwer. Es gibt für mich nichts einfacheres auf der Welt, als meinen Partner mit Liebe zu betrachten und dieses Gefühl einfach: zu spüren.

Ich bewundere ihn für seine Sicht auf die Dinge und mag seine männliche Sicht. Wie er Sachen in Angriff nimmt. Seine Disziplin. Seine Themen. Er mag meine Themen. Wir wachsen miteinander, nebeneinander und zusammen.

Ich liebe! Es ist das Beste auf der Welt. Das einfachste. Chemie.

C8H11NO2 +C10H12N2O +C43H66N12O12S2

Und doch: ist es noch so vieles mehr. Und für jeden bedeutet es etwas anderes.

Bild: Kai Dahms – unsplash