Chemo beim alten Hund- schwierige Entscheidung

Anita Schmal

von Anita Schmal

Story

Pete merkt man sein Alter schon an und er hat Probleme mit der Hüfte/den Gelenken. Aber sonst ist alles gut. Dachte ich zumindest. Vor 3 Tagen hätten wir Termin zum Impfen gehabt. Ich erwähnte dass die Lymphknoten geschwollen sind. Ich hab manchmal geschwollene Lymphknoten wenn ich erkältet bin und dachte es wäre bei ihm auch so etwas in die Richtung. Zumindest dachte ich an nichts Tragisches. Als die Ärztin ihn abgetastet hatte, merkte ich jedoch, dass ich mich geirrt hatte. Es war Verdacht auf ein Lymphom (Lymphdrüsenkrebs). Wenn sich der Verdacht bestätigt hat er ohne Chemotherapie nur noch 1 bis max. 3 Monate zu leben.

Das kann doch nicht sein- ich war doch eigentlich nur zum Impfen mit ihm beim Tierarzt! Ein Schock! Auch wenn ich mir natürlich im Klaren sein muss, dass Pete nicht ewig leben kann. Er ist bereits 13. Aber trotzdem ist es nicht einfach, wenn man weiß, dass es nun wirklich in näherer Zukunft soweit sein wird.

Nach der Tierärztin brachte ich die entnommenen Proben gleich in die Klinik zum Labor. Am gleichen Tag kamen 2 Befunde die den Verdacht nicht bestätigten aber auch nicht ausschließen konnten. Daher wurde ein weiterer Test mit den vorhandenen Proben gemacht und vorgestern hatte ich die traurige Gewissheit.

Vorgestern war ich nochmals bei der Tierärztin, weil er in der Nacht zuvor schneller als normal atmete. Aus Angst um ihn bin ich in der Nacht auch neben ihm am Boden gelegen. Es wurde ein Lungenröntgen gemacht und er bekam eine Spritze mit Schmerzmittel, welches ich in Tablettenform für zuhause mitbekommen hatte.

Am Do hab ich einen Termin in einer Tierklinik um mich bezüglich Chemotherapie beraten zu lassen. Bis jetzt weiß ich, dass diese Art von Tumor mit einer Chemo gut behandelbar ist. Prinzipiell haben die Hunde meist kaum Nebenwirkungen, weil es viel geringer dosiert ist, als beim Menschen. Es ist auch super, dass es Tabletten sind und keine Bestrahlung. Wenn man es ganz durchzieht ist mit Kosten von 3000-5000€ zu rechnen. Wenn man mit der Chemo beginnt und der Hund hätte doch Nebenwirkungen, würde man mit der Behandlung natürlich abbrechen.

Bin schon gespannt auf Donnerstag und hoffe natürlich, dass eine Chemo meinem Hund noch eine schmerzfreie Lebzeit bieten kann. Laut Internet sind 12-15 Monate möglich. Es kommt auch darauf an, wie sein Gesamtzustand ist. Es ist kein schönes Leben, wenn der Krebs zwar weniger wird aber Pete wegen seiner Gelenksschmerzen eines Tages nicht mehr aufstehen kann. Ich hoffe natürlich das Beste und meine Stimmung schwankt zwischen Hoffnung und Trauer. Wie bei Moritz würde ich ihn gehen lassen, bevor er zu viel leiden muss.

Ich halte euch auf dem Laufenden! Und genieße jeden Augenblick mit meinem geliebten Hunde- Opi.

© Anita Schmal 2022-03-15

Hashtags