von Anna Ohlerth
Clara war ein MĂ€dchen, dessen LĂ€cheln so hell war wie die ersten Sonnenstrahlen, der ĂŒber die Gipfel der MorgendĂ€mmerung tanzten. Es war ein LĂ€cheln, dass die Herzen der Menschen wĂ€rmte und die Blumen zum BlĂŒhen brachte. Doch eines Tages, als ein dunkler Schatten der Trauer ĂŒber Claras Leben fiel, verschwand ihr LĂ€cheln spurlos. Clara wanderte durch die verzauberten WĂ€lder ihrer Heimat, ihre Blicke leer und ihre Schritte schwer. Die Tiere, die einst von ihrem Lachen angelockt wurden, sahen sie nun mit besorgten Augen an. Sie versuchten, sie mit ihren Liedern und TĂ€nzen aufzuheitern, aber nichts konnte das verlorene LĂ€cheln zurĂŒckbringen. Eines Abends, als Clara am Ufer des Waldes saĂ und die trĂŒben Spiegelungen der Sterne betrachtete, hörte Sie eine sanfte Melodie. Sie folgte dem Klang und fand ein Engel, die auf einer Seerose saĂ und eine silberne Flöte spielte. Warum bist du so traurig Klara?“, Fragte der Engel. Dein LĂ€cheln ist verschwunden und der Wald ist in Trauer gehĂŒllt. Clara erzĂ€hlt dem Engel von ihrer Trauer, von dem dunklen Schatten, der ihr Herz umhĂŒllte. Der Engel hörte aufmerksam zu und sagte dann: Dein LĂ€cheln ist nicht verloren, Clara. Es ist nur in den tiefen deines Herzens versteckt, wo die Erinnerung an die Freude und das GlĂŒck wohnen. Du musst dich an diese Erinnerung erinnern, um dein LĂ€cheln wiederzufinden. Aber wie? Fragte Clara. Ich habe schon alles versucht. SchlieĂe deine Augen und lasse die Melodie meiner Flöte dich zu den Orten fĂŒhren, an den dein LĂ€cheln einst tanzte, sagte der Engel. Clara schloss ihre Augen und die Melodie der Flöte fĂŒhrte sie durch die GĂ€rten ihrer Kindheit, zu den Gipfeln der Berge, wo sie mit ihren Freunden spielte Komma und zu den Ufern des Sees, wo sie mit ihrer Familie lachte. Sie erinnerte sich an die warme Umarmung ihrer Mutter, an die lustigen Geschichten ihres Vaters und an die unendliche Liebe ihrer Freunde. Und plötzlich, wie ein Regenbogen, der nach einem Sturm am Himmel erscheint, spĂŒrte Clara wie ihr LĂ€cheln zurĂŒckkehrte. Es war nicht mehr so hell wie zuvor, aber es war ein sanftes LĂ€cheln, das von Herzen kam. Der Elfe lĂ€chelte Clara an. Du hast dein LĂ€cheln wiedergefunden, Clara sagte sie. Es war die ganze Zeit in dir, versteckt hinter den Wolken der Trauer. Aber die Melodie der Liebe und die Erinnerung an die Freude haben es wieder ans Licht gebracht. Von diesem Tag an lernte Clara, dass das GlĂŒck nicht von Ă€uĂeren UmstĂ€nden abhĂ€ngt, sondern von der inneren StĂ€rke, die Freude in den kleinen Dingen des Lebens zu finden. Ihr LĂ€cheln kehrte wieder zurĂŒck.
© Anna Ohlerth 2025-03-10