von Daniela Neuwirth
Erlöst die Steuerhaushälter von ihren Qualen. Sie denken nicht weiter, auf der Weltentwicklungsleiter. Territoriale Kämpfe? Da kommen mir die Verdauungsdämpfe. Um uns kreisen zig Planeten, die wir wollen betreten und sie streiten sich um Landesgrenzen, wo die Kinder nun die Schulen schwänzen, damit ihnen nicht das Dach auf den Kopf fällt, während sich der Geist durch das Alphabet quält. Gibt es denn keine neuen Ideen, wie man die Steuergelder der anderen auf unsere Konten kann sehen?
Jetzt sind wir schon so weit, die Zukunft steht bereit! Digitaler Schwung bringt Veränderung. Klimabewusstsein bringt neue Geschäftszweige zur Jahrtausendtür herein. Doch müssen immer noch Länder Waffen bei uns kaufen, die sie gar nicht brauchen. Wo sind die Erfinder, die Visionäre, die wissenschaftliche Intelligenz, investitionswillige Millionäre. Umdenken, umlenken, aus Schlechtem etwas Gutes schenken. Von Minus zu Plus, zum Handkuss ganz schnell von Ohrfeige und Duell.
Wo hängt denn der Zwiebel am Haken, zwischen den Staaten, bei den Regenten und Ministern, Bugdet-Beauftragten und Politikgeschwistern? Ein Angebot schafft Nachfrage, hört auf mit der Waffenplage. Was anderes anbieten, sich etablieren auf neuen Gebieten.
Ein Vorreiter sein, auch, wenn man dasteht allein. Das sollte gelten für alle Nationen, neue Ideen werden alle belohnen. Zusammen ziehen an einem Strang, einlegen den Rückwärtsgang in Selbstzerstörungsangelegenheiten und sich über andere Planeten ausbreiten. Platz ist genug für alle in der Universumshalle.
Doch wird das alles nichts, wenn man sich selbst die Pulsadern aufritzt, an verschiedenen Stellen, woraus dann Erdenblutströme quellen. Gäbe es da nicht ganz andere Sachen, die Länder mitsammen könnten machen. Bauen, statt klauen. Nützlich sein für andere mit dem, was man gut kann, auf dass einem geholfen wird, wenn man sich mit etwas schwergetan. Nach oben blicken, statt über den Rücken, nach vorne schauen, statt Grenzen aufbauen.
Das ist doch alles ein Witz, wie lange sich die Ballermänner halten, auf ihrem Ministeriumssitz nicht mal das Gehirn einschalten. Seit Jahrhunderten wird gekämpft um ein Stück Boden, was soll man daran loben? Wenn die Nachbarn dort friedlich mitsammen leben, wieso muss es dann ein militärisches Erdbeben geben? Und kann mir mal wer erklären, warum sich Diktaturen halten, ohne uns dagegen zu wehren? Wie kommt es, dass einzelne Menschen willkürlich unsere Geschwister unter ihrem alleinigen Dogma lenken?
Wie kann so etwas passieren, dass einzelne Menschen Millionen regieren? Sich jeder Neuerung verweigern, immer weiter den eigenen Reichtum steigern? Monarchien und Diktaturen, die Relikte überholter Kulturen. Revolution im Palast, statt einer Nachtwache im Grenzmorast. Wie können Waffenproduzenten schlafen gut, im Angesicht des Fehdenblut? Wir müssen sie immer wieder ansprechen darauf, nur so nehmen sie vielleicht irgendwann Veränderungen in Kauf.
© Daniela Neuwirth 2022-03-14