Dämonen im Kopf Teil 1

Enola Schellenberger

von Enola Schellenberger

Story
Vogtland 2024

6.9.2024 Die Dämonen in meinem Kopf. Sie schreien mich von allen Seiten an. Sie zerfleischen mich von innen heraus. Dieses Ziehen in der Brust, als ob sich alles langsam auflöst, bis es – ich- vorbei ist. Endlich vorbei Wenn es nur so einfach wäre. Ein Neustart. Ein neues Leben. Mich selbst neu erfinden. Das alles nicht mehr fühlen müssen. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Ich fühle mich schwach und hilflos. Warum hört mich denn niemand schreien?! Ich bin in dieser Schlucht gefangen, in den Tiefen des dunklen Meeres aus all diesen Gedanken, die ich nicht verstand, all den Gefühlen, die ich nicht kontrollieren konnte und all diesen Dämonen, die mich Stück für Stück auseinander rissen.

8.9.2024 Es ist egal. Ich bin ruhig. Ich zieh mich zurück. Es bringt nichts mit irgendjemand darüber zu reden, denn es gibt niemanden dem ich alles erzählen kann. Jeden kann ich Teile von dem erzählen, doch nie würden sie das Gesamte verstehen. Sie würden mich verurteilen. Niemand könnte mir eine Umarmung schenken, egal wie sehr sie es doch spüren würden wie schrecklich es mir geht, es war ihnen egal. Sie wissen alle, dass es mir nicht gut geht, doch müsste ich mindestens nach einer Umarmung fragen und das fühlte sich nicht richtig an. Ich fühl mich allein. Ich will sie nicht nerven. Sie verurteilen mich. Ich muss alles in mich rein fressen. Keiner würde die wahre Realität verstehen, akzeptieren. Ich schweige. Sie – Kopf, Herz – sind sich einig. Verschließe deine Lippen, baue Mauern, um dich zu schützen. Verlust der anderen kann ich besser verkraften als sich selbst zu verlieren. Das Feuer so hell. Die Flamme so nah. Ein einziger Fehler, ein einziges Wort konnte alles zum Einsturz bringen. Ich habe Angst, dass früher oder später alle denken, dass es mir nur schlecht geht, dass ich das allen nur erzähle um Aufmerksamkeit zu bekommen. – Ich wollte doch nur Hilfe. – Deshalb schwieg ich mehr und mehr. Für das was ich nicht sagte, konnten sie mich nicht verurteilen. Nur einmal wollte ich wissen, wie es ist dieses Messer im Bauch zu spüren. Dieser Schmerz und doch wie alle Leiden vergingen. Wie alles langsam aus den Händen glitt. Kontrollverlust. Doch wenn ich es einmal spüren würde, wäre es das letzte was ich überhaupt spüren konnte. Ich wollte nur das Gefühl, nie die Stille. Ich wollte es alles (all die Schmerzen) beenden, aber ich wollte kein Ende

© Enola Schellenberger 2024-11-18

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Dunkel, Emotional, Mysteriös, Traurig, Sad
Hashtags