von Sarah Gorzelitz
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir ihre Geschichten geliehen haben. Manche der Geschichten bleiben nah an dem, was sich tatsächlich zugetragen hat, andere leihen sich Fragmente aus und setzen sie neu zusammen.
Es ist eine Sache, frei erfundene Geschichten aufzuschreiben, die dann in ein Happy End münden. Das liest sich nett und macht auch beim Schreiben Spaß, und vielleicht kann man dadurch einen Moment lang die Realität ausblenden.
Es ist aber eine andere Sache, Geschichten aufzuschreiben, die so oder so ähnlich passiert sind, die Bezüge zur Realität haben und sie nicht auszublenden versuchen. Bei diesen Geschichten ist das Happy End von noch größerer Bedeutung, denn es zeigt, dass nicht nur in einer fiktiven Welt alles am Ende gut ausgehen kann. Gutes passiert auch in der echten Welt, manchmal laut und auffällig, manchmal – wahrscheinlich viel öfter – aber auch im Kleinen und Stillen, und man muss die Augen offenhalten, um es nicht zu verpassen.
Dabei sieht ein Happy End manchmal anders aus, als wir es erwarten, und vielleicht erkennt man es nicht gleich als solches. Vielleicht glaubt man zuerst, den schlechtesten Ausgang der Geschichte vor Augen zu haben, bevor er tatsächlich eintritt und man bemerkt, dass alles gut ist, wie es ist. Vielleicht dauert es lange, sogar Jahre, bis man bemerkt, dass eigentlich alles gut war, so wie es war.
Die Geschichten, die in diesem Buch gesammelt sind, sollen versuchen, diese Facetten einzufangen. Ich bin allen sehr dankbar, die auf ihre Weise dazu beigetragen haben, dass ich diese Fenster öffnen konnte.
© Sarah Gorzelitz 2023-08-04