von Hannah Kilian
Mitten im Geschehen
befand ich mich für diese lange Zeit.
Beinahe hätte ich es übersehen,
dass ich dich irgendwo habe stehen lassen.
Dort, wo ich dich dann verlor.
Ohne Streit.
Es war so weit.
Ein Teil von mir ist gegangen.
Ich konnte dich nicht mehr einfangen.
Zu lange ignorierte ich dich.
Jetzt weiß ich nichts mehr von dir.
Ich fühle dich nicht hier.
Auch kann ich nicht mehr finden,
was dich ließ entwinden
aus dem gemeinsamen Empfinden,
um zu verschwinden.
*
Im Schatten deiner selbst tanze ich,
gerade nicht für mich.
Befinde mich nur um dich.
Keine Bewegung will ich verpassen.
Die Gefahr des Verblassens
lässt mich jeden Schritt erfassen.
*
Sollen wir
Ich dachte wir wollen,
Du solltest,
aber Du wolltest.
Was, wenn wir & du eine Illusion sind,
mit der wir versuchen den anderen zu bewegen,
um dem Ich nicht zu begegnen?
*
Wozu all die Kämpfe um dich?
Wenn es doch immer jemanden gibt, der bleibt.
All die Zeit
verschwendete ich für dich.
Verloren habe ich dafür mich.
Geblendet von der Vorstellung,
in dir jemanden zu finden,
der mich fängt, wenn ich falle.
Wozu, wenn ich niemals aufknalle?
Am Boden stehe ich,
werde niemals verschwinden.
Dafür musste ich mich aus dem wir winden.
*
Die warme Umarmung,
die ich manchmal brauche, finde ich bei dir.
Wenn ich mich
hinter meiner Tarnung verstecken will &
kein Wort verliere, schenkst du es mir.
Sachte nimmst du den Umhang von mir,
sodass ich mich nicht mehr versteck
& gibst mir das,
was ich grade selbst nicht schaff.
*
Immer wenn ich fortgehe
verändert sich zwischen uns etwas.
In diesem Moment ist es als wüssten wir beide,
dass wir loslassen müssten,
um beieinander zu bleiben.
Das, woran wir festhalten wollen
ist schließlich längst vergangen.
*
Ihr seid meine Blumen,
an den grausten Tagen
schenkt ihr mir Farben,
die mich tragen.
Bei euch kann ich niemals versagen,
mit euch kann mir keiner schaden.
Die Zeit soll nicht vergehen,
in der ich versuche, euch zu verstehen.
Immer werde ich euch klar vor mir sehen.
© Hannah Kilian 2025-08-31