von Alice Royal
Ich wünsche mir manchmal das Ende durch meine eigenen Hände.
Ich sehe den Sonnenschein nicht mehr wegen meiner Pein.
Ich fühle mich klein und weh tut mir mein Gebein schon viel zu lang.
Ich bin nicht rein, nein, eher befleckt und abgeleckt von dieser bösen Welt.
Ich fühle mich allein, weiß weder aus noch ein.
Spring ich in den Rein?
Oder doch lieber zu den Hain?
Mein Ende wünsche ich mir schnell, nicht offiziell, speziell oder originell.
Aktuell passiert so viel, da kann man doch einfach nur verliern.
Alle andern sind so kompliziert aber dennoch organisiert und strukturiert.
Ich passe einfach nirgends rein, egal ob zu den Omas im Altersheim oder zu der kleinen Mona in Arizona.
Soll ich mich vor die Autos werfen?
Oder doch in den Espresso-stand am Rand, oder wäre das zu viel Arbeitsaufwand?
Ich fühle mich, als rede ich mit einer großen Wand.
Ist da jemand? Irgendwer?
Gibt es einen, der mich versteht, der um mich fleht und der mich pflegt, der nicht wie alle anderen versucht mich zu verdrehn mich verklebt, schlägt, beklebt, beschmäht oder mich verrät? Der mich einfach nur versteht, mit meiner ganzen Kreativität, der mich nicht aufregt hier auf diesem einzigartigen Planet? Der immer da ist, nie vergeht, auf den ich zählen kann und auf den ich leg, meine ganze Loyalität? Der mich trägt und berät und neben mir hergeht, mit seiner ganzen Totalität?
Ich kann unkonkret dir zugestehn, diesen jemand gibt es und allein diese Vorstellung hat mich weggefegt.
Er war immer da und wird nie untergehn.
Durch ihn habe ich überlebt und mir eine Waffenrüstung angelegt.
Ich werde weiter vor mich glühn und andren helfen auch zu blühn.
Es ist noch nicht das Ende, hier auf dieser schönen Welt.
© Alice Royal 2023-07-21