Das Geheimnis

Marcela

von Marcela

Story

Meine beste Freundin Leyla hatte mir zum Geburtstag einen Gutschein zum Brunchen geschenkt. 5 Monate später kamen wir endlich dazu, diesen einzulösen. Als ich nach Hause kam und meinen Freund Alex fragte, was er den ganzen Tag getrieben hatte, meinte er ganz geheimnisvoll, das dürfte er nicht verraten, aber ich würde es schon noch erfahren. Die nächsten zwei Monate erfuhr ich nicht, was es damit auf sich gehabt hatte. Aber irgendwie machte es auch Spaß, sich die schrägsten Geschichten dazu auszudenken.

Vor einer Woche war dann ausgemacht, dass wir am Kahlenberg wandern gingen. Mein Freund war ganz stolz darauf, sich eine Route ausgedacht zu haben und wollte mir unbedingt beweisen, wie gut er planen konnte. Danach gäbe es noch eine Überraschung, verkündete er schon Wochen früher.

“Na gut, dann lass ich mich mal überraschen”, dachte ich mir. Als wir loswandern, erklärte er mir aufgeregt, er sei die Route extra an diesem ominösen Sonntag schon einmal gewandert, um sich ganz sicher nicht zu verlaufen. “Seltsam”, dachte ich mir, “wir verliefen uns doch absolut immer beim Wandern und hatten gerade deshalb so viel Spaß dabei.” Das war unser Ding.

Nach nur wenigen Minuten Wandern zog ich meine Jacke aus. Puh, es war ganz schön heiß. Auch Alex lief schon der Schweiß über das Gesicht. “Zieh doch auch die Jacke aus, so ist es viel angenehmer”, schlug ich vor. “Vielleicht später”, erwiderte Alex und ging mit Jacke weiter. Ich zuckte mit den Achseln. Wie er meinte.

Nach etwa 4 Stunden wandern und einigen kurzen Pausen später war es dann soweit: Die große Überraschung. Bei einem Pop-up Stand zwischen den Weinreben konnte man sich einen Picknick-Korb inklusive Decke kaufen. Wie schön, ich freute mich wirklich sehr! Direkt vor dem Stand gab es einige Liegen und Tische, auf denen einige Menschen saßen.

Alex ging ganz zielstrebig weiter, weg von der Menschenmenge. Einmal um die Ecke, und schon hatten wir unsere selige Ruhe. Ich wollte mich gerade hinsetzen, da sagte er: “Wart, bleib noch kurz.”

Dann sprach er weiter: “Ich liebe dich so sehr.“ Beinahe reflexmäßig antwortete ich mit “Ich dich auch”. Aber gleichzeitig wurden mir die Knie ein bisschen weich und ich bekam Herzklopfen…war es das, was ich glaubte?

Es folgte eine kurze, sehr, sehr liebe Rede und danach ging er tatsächlich vor mir auf die Knie. “Willst du mich heiraten?”, fragte er mit zitternder Stimme und hielt die geöffnete Ringschachtel vor mich. “Ja!“, antwortete ich freudestrahlend. Er steckte mit den Ring an und wir umarmten uns innig.

Danach deutete er grinsend auf den Picknick-Korb. “Aber jetzt hast du Hunger, oder?” Lachend nickte ich, es war mittlerweile schon Nachmittag. Wir aßen gemütlich zwischen den Weinreben und verbrachten noch einen wirklich schönen Nachmittag.

Immer wieder guckte ich staunend den Ring und danach Alex an. Jetzt war es also offiziell, wir werden unser Leben miteinander verbringen. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.

© Marcela 2022-06-05

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