von Demir-D-Dyson
Es war eine kalte Herbstnacht, als der junge Kiro allein zu Hause war. Seine Eltern waren für das Wochenende verreist, und er genoss die Ruhe und die Freiheit, die das mit sich brachte. Er saß im Wohnzimmer, eingekuschelt in eine Decke, und schaute sich eine Folge von Grey’s Anatomy an.Doch plötzlich hörte er ein leises Klappern aus der Küche. Es klang, als würden Töpfe gegeneinander stoßen. Kiro schaute auf den Fernseher, versuchte das Geräusch zu ignorieren und schob es auf die Windböen draußen. Doch das Klappern hörte nicht auf. Es schien, als würde es lauter werden.Mit jedem weiteren Geräusch wuchs die Unruhe in Kiro. Er konnte spüren, wie die Anspannung in ihm stieg. Doch er traute sich nicht, nachzusehen. Die Küche war nur ein paar Schritte entfernt, aber etwas in ihm hielt ihn zurück.Die Tage vergingen, und die Geräusche in der Küche setzten sich fort. Kiro wurde zunehmend nervöser. Er vernachlässigte seine Aufgaben, aß kaum noch und war besessen von dem, was in der Küche vor sich ging. Doch jedes Mal, wenn er den Raum betreten wollte, überkam ihn eine unerklärliche Furcht.Schließlich war es soweit. Kiro konnte nicht länger tatenlos zusehen. Er stand auf, sein Herz raste, und mit zittrigen Beinen näherte er sich der Küchentür. Als er sie öffnete, erstarrte er vor Schreck.Die Küche war leer. Kein Tropfen Blut, kein umgeworfenes Geschirr – nichts. Es war, als wäre nie etwas geschehen. Kiro konnte nicht fassen, was er sah. Er fühlte, wie der Verstand ihn im Stich ließ, als er versuchte, die Realität zu begreifen.In diesem Moment hörte er eine flüsternde Stimme hinter sich. „Kiro…“ Es klang wie ein Hauch, doch es durchdrang seine Gedanken bis ins Mark. Er drehte sich langsam um, und sein Blick fiel auf den Spiegel an der Wand.Doch anstelle seines eigenen Spiegelbildes sah er etwas Unheimliches. Eine bleiche, ausgemergelte Gestalt mit leeren Augen und einem fahlen Lächeln stand hinter ihm. Es war, als würde er sich selbst gegenüberstehen, doch zugleich wusste er, dass es etwas ganz Anderes war.In einem letzten Akt der Verzweiflung versuchte Kiro zu fliehen, doch die Gestalt griff nach ihm. Es war, als würde er in einen eisigen Strudel gesogen, der ihn verschlang.Die Küche war wieder ruhig, als würde nichts passiert sein. Doch Kiro war verschwunden, spurlos verschwunden. Niemand sah ihn je wieder.Und so blieb die Geschichte von Kiro und der unheimlichen Küche ein düsteres Geheimnis, das die Gemeinschaft für immer in Angst und Schrecken versetzte. Niemand wagte es mehr, das Wohnzimmer zu verlassen, wenn Geräusche aus der Küche drangen. Denn wer weiß, was dort wirklich geschah?
© Demir-D-Dyson 2023-11-08