Das Gold der Legion Condor.

Story

Oberst von Falkenhayn, kratzte seine Haut unterhalb seiner Augenklappe. Warum sie seit Jahren juckte, wusste er nicht. Draußen, außerhalb des Hangars, waren die EinschlĂ€ge der Granaten zu hören, die Junkers JU 52, das Transportflugzeug, trotze aber dem Kanonendonner auf der Startbahn. Gottverfluchtes Rotes Pack, diese Moskautreuen gehören alle an die Wand gestellt, dachte der Oberst grimmig, als er die EinschlĂ€ge betrachtete, die Staub aufwirbelten. Es war aber keine Besorgnis in seinem GemĂŒt zu finden, es war der pure Hass der ihn Antrieb; Hass auf die Spanische Republik und die Kommunisten, die sie verteidigten. Gegen dieses Gesindel war er in den Krieg gezogen, hatte auf Francos Seite gefochten. Soldaten luden schwere Kisten in das Flugzeug und versuchten sich nicht von ihrer Angst ĂŒbermannen zu lassen, wĂ€hrend sie eilig einluden. Keine dieser Kisten durfte verloren gehen, dachte der Oberst grimmig und verschrĂ€nkte die Arme. Die HĂŒgelkette beobachtend, versuchte er abzuschĂ€tzen, wie lange es noch dauern wĂŒrde, bis General Sanchez Eingreftruppe sie ĂŒberrennen wĂŒrde. Er konnte es nicht sagen, aber kaum hatte er diesen unbefriedigenden Schluss gezogen, konnte er das Rattern eines MGs in der Ferne hören. “Macht hin, ihr SchĂŒtzenpack, wollt ihr hier kampieren, euch die Sonne auf die Plautze scheinen lassen. Macht hin, oder die Roten werden euch bel lebendigem Leib hĂ€uten.” Der Oberst dachte an den General, denn hier ging es nicht nur um Krieg. Es war auch die Fehde zweier MĂ€nner, denn er hatte des Generals Bruder auf dem Gewissen. Er musste an diese Nacht denken; an das Hotelzimmer, an die Haut des Halses, die er dem schlafenden Mann durchtrennt hatte. Dann sah er wieder auf eine der Kisten, dachte ĂŒber dessen Inhalt nach; ĂŒber die funkelnden goldenen MĂŒnzen. Das verfluchte Aztekengold gehörte nur ihm, nur ihm alleine. Wenn er es nur lebendig aus Spanien rausschafte.

Dann sah er einen Soldaten, der sich mitten im Kampfgeschehen rasierte. Der Oberst stĂŒrmte auf den Mann zu, weil er das was sah, nicht glauben konnte. “Gefreiter, still gestanden.” Der Mann tat wie geheißen und von Falkenhayn baute sich mit seiner ganzen AutoritĂ€t vor ihm auf. “Soldat, eine Frage, wenn Sie gestatten.” “Ja, ich bitte doch darum.” Der Oberst wies auf den elektrischen Rasierapparat in der Hand des Soldaten. “Können Sie mir sagen, woher ihr vortreffliches GerĂ€t stammt, denn ihre Rasur war so schnell ist makellos.”

Der Soldat fuhr zufrieden ĂŒber seine Wangen. Der Apparat sei von der Firma Braun, die Trockenrasurmaschine Typ 50, mit fĂŒnf verschiedenen Einstellungen, fĂŒr 80 Reichsmark. Der Oberst war erstaunt, dass so ein hervorragendes GerĂ€t, so gĂŒnstig auf dem Markt erhĂ€ltlich sei. Der Oberst bedankte sich bei dem jungen Gefreiten, und beschloß von Nass auf Trockenrasur umzusatteln.

© 2023-02-27

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