Das Leben in Kindheitsserien – Teil 3

Alle Zuschauenden werden enttäuscht sein, du willst untertauchen. Irgendwo in Höhlen zu dem Kobold Hugo, den keine Sau mehr kennt. Bloß unsichtbar, um nicht zur Sensation in der Sendung mit der Maus zu werden. In der Ruhe die Ruhe finden, anstelle einen Xiaolin Showdown zu starten.

Wir ziehen uns zurück, machen es Franklin der Schildkröte nach. Das Leben schmeckt so sauer wie eine Feminello, wird uns bewusst. Wir werden älter, schaffen nicht vieles und wissen nicht alles. Wer wusste denn, dass Nina Chuba bei den Pfefferkörner war. Konnte Vivis Narbe das spüren oder waren wir alle von Wildberry Lillets betäubt?

Wo bleibt die Ruhe? Dürfen wir sie eigentlich spüren oder versetzen wir uns in sieben Jahre Hogwarts und erstarren in Kämpfen gegen die Finsternis. Warum bekamen die Zaubererinnen vom Waverly Place nie ihre Einladung nach Hogwarts oder ins Schloss Einstein? Wie erträgt Emily Erdbeere in Zeiten der Dürre ihr Leben? Gerüchten zufolge trifft sie jeden Dienstag Tom und Jerry, den rosaroten Panther, Speedy Gonzalez und Garfield auf ein Glas Merlot und dann orgeln sie sich Gummibärensaft und Jack Daniels rein. Und am Wochenende unterstellen ihr alle, sie sei ein Bambi, das sich alles ausdenkt. Jungen Menschen glaubt niemand etwas, da sie wie Bambi das Laufen lernen müssen. Dass Sailor Moon, Jeanne, die Kamikaze-Diebin, der Winx-Club und Wedding Peach versuchen, die Welt mit Liebe zu retten, glaubt auch keiner. Stattdessen wollen die Männer der Welt sie nur in ihren kurzen Röcken Drogentests machen sehen. Cosmo und Wanda sind gerade keine Elfen, die helfen. Stattdessen predigen die toxischen Spirituellen, alles zu ignorieren und wie in Digimon deinen Traum zu leben. Bloß nichts von Monster Rancher glauben, die Pfeifen sind bloß ne billige Kopie – aber mit nem Banger als Intro-Song. Wenn wir auf die Welt kommen, jagen uns die Ärzt*innen eine Infusion mit schlummernden komplexen Gedanken in die Venen. Täglich stellen wir uns dann der Frage, ob Self-Care oder Other-Care wichtiger sei. Drahtseilakte sind so anstrengend.