Das Lebensbuch hat noch kein Ende.

Eva Kummer

von Eva Kummer

Story

Mein jetziger Mann und ich lernten uns 2006 kennen. Wir waren beide schon im reifen Alter. Mein Mann führte mich ins Segelabenteuer ein, dass ich bis dato nicht kannte und es gefiel mir sehr, da es dem campen sehr ähnlich war und ich campen von Kindesbeinen an liebte. Rudi mein Mann wollte, dass ich mich vertraut machte mit dieser Materie und wir gingen gemeinsam zu diversen Skippertraining. Es war lustig mit so vielen Seebären an Bord. Ich machte mich schnell vertraut mit Knoten und allem was das Segelleben so parat hält. Ein Jahr später planten wir einen Segeltörn mit meinen Kindern und ihren Partnern, dieses Vergnügen auf einem Segelschiff zu sein wollte ich ihnen nicht entgehen lassen, noch dazu wo mein Partner der Skipper war.

Leinen los in Kroatien. Alle noch etwas schreckhaft, aber dies legte sich als Rudi mein Mann sie an Bord willkommen hieß und mit allem vertraut machte.

Wir erlebten wunderschöne Sonnenaufgänge und Untergänge, kochten an Bord, ankerten in wunderschönen traumhaften Buchten und erkundeten süße kleine verschlafene Dörfer. Ein Traum von einem Urlaub bis zu dem Tag als ich glaubte ………, naja die Geschichte war diese. Rudi wollte der jungen Mannschaft die blaue Grotte zeigen, aber an diesem Tag gingen sehr hohe Wellen und er konnte nicht sehr weit an Land fahren. Zum Ankern war es zu tief so 50 bis 60 Meter, also sprangen sie von Bord und schwammen zur blauen Grotte um sie zu erkunden, bis auf meine Tochter die traute sich nicht. Also sprang ich, um ihr ein Vorbild an Tapferkeit und Mut zu sein. Dies wurde mir zum Verhängnis. Schon als die ersten hohen Wellen über meinem Kopf zusammenschlugen bemerkte ich diesen Druck in meiner Brust und konnte nicht mehr bis in den Bauch atmen. Irgendetwas drückte wie wahnsinnig nach oben und verhinderte, dass ich atmen konnte.

Kurzatmigkeit und tausend Gedanken. Wusste gar nicht, das man soviel auf einmal denken kann. Ist meine Zeit vorbei? 50 Meter bis an den Meeresgrund, keiner wird mich mehr finden, jetzt nur keine Panik. So etwa 100 Meter waren es zum Strand, dort saßen Menschen, aber die Wellen waren zu hoch, die sahen mich nicht und unser Segelboot fuhr gerade aus der Bucht. Ich muss sterben, ich muss um Hilfe schreien, oh welch Versagen ging mir durch den Kopf, ich kann nicht rufen ich schäm mich. Nur nicht panisch werden, dann ist es vorbei. Ich legte mich auf den Rücken, irgendwie kam mir das richtig vor. Nachdem ich schon soviel Salzwasser geschluckt hatte, versuchte ich mit letzter Kraft ein Zeichen an das Boot abzugeben. Oh mein Gott es ist vorbei.

Rudi kam mit dem Schiff zurück, hatte bei diesen hohen Wellen aber keine Chance mich zu bergen. Gerade im richtigen Moment kamen mein Sohn und meine Schwiegerkinder aus der Grotte zum Segelboot zurück und sie erkannten die Gefahr und mein Sohn versuchte unter Einsatz seines eigenen Lebens, mich seine Mama, zu retten, es gelang ihm und ich durfte weiterleben.

© Eva Kummer 2020-11-06