Das Lebkuchenhaus

Horst Sammet

von Horst Sammet

Story

Endlich ist der Weihnachtstag da und vorbei ist der Stress, der mit Lebkuchen, Stollen und Plätzchen backen verbunden war.

Franz, der Bäckermeister, räumt noch die letzten Sachen in der Backstube auf, legt seine Schürze ab und geht noch einmal hinaus zum Mülleimer.

Alle Mitarbeiter sind schon nach Hause gegangen und der Laden bereits geschlossen.

Da sieht er vor dem Ladenfenster eine junge Frau mit einem kleinen Mädchen an der Hand stehen. Das kleine Mädchen drückt ihre Nase an die Glasscheibe und weint vor sich hin. Die Mutter versucht sie zu trösten.Das macht Franz neugierig und so geht er auf die beiden zu und fragt vorsichtig, was denn los sei.

Ach sagt die Frau, meine Tochter ist so traurig, weil der Laden schon zu und auch das letzte Lebkuchenhaus nicht mehr da ist.

Franz fragt, ob sie denn eines bestellt hätte und nicht wüsste, dass am 24.12. das Geschäft bereits um 13 Uhr schließe und jetzt sei es ja schon 14 Uhr.

Wir wohnen erst seit ein paar Tagen hier und es ist alles noch neu für uns, sagt die Frau.Vielleich kann der Weihnachtsmann noch etwas tun sagt Franz. Ich werde persönlich nochmal mit ihm reden.

Das Mädchen, mit Namen Franziska, schaut Franz ganz erstaunt an und vergaß sogar zu weinen.

Da die beiden in der Nähe der Bäckerei wohnten, hatte Franz schon einen Plan.

Flugs ging er zurück in die Backstube, stellte fest, dass der Ofen noch warm war und so entstand unter seinen geschickten Händen ruckzuck ein Lebkuchenhaus.

Es dunkelte schon und schneite leicht, als sich Franz zur Bescherung auf den Weg machte.

Viele, viele Weihnachten sind seither vergangen und heute ist es wieder soweit – gleich ist Bescherung.Alles ist schön geschmückt und die Jüngsten dürfen noch nicht in das Wohnzimmer.

Dort sitzt aber bereits unsere “Oma Franziska” und freut sich schon riesig auf “ihr” Lebkuchenhaus.

Allen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!

© Horst Sammet 2020-12-08

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