Für jene, denen die Bedeutung für das “LEO” nicht so geläufig ist, kurz erklärt. Es geht ums fangen spielen.
Ein Gegenstand wird von den beteiligten Kindern ausgemacht, wenn dieser berührt und LEO gerufen wird, ist man vor dem Jäger geschützt, dieser muss sich ein anderes Opfer suchen. So ist es verständlich, jeder versucht, während des gesamten Spiels, in der Nähe des Leos zu bleiben.
Was vermittelt daher der Name, welch ein Gefühl könnte damit gedanklich und im Unterbewusstsein hervorgerufen werden?
LEO bedeutet SICHERHEIT
Umgesetzt in die Realität, heiß das. Du befindest dich in einer Leo-Zone, an einem Ort, wo du dich sicher fühlen kannst. Der Reumannplatz in Wien, um 21 Uhr, wird es kaum mehr werden. Jeder der heute in Wien lebt, weiß, es ist eines der gefährlichsten Plätze Wiens. Jedenfalls bei Einbruch der Dunkelheit!
ABER ES GAB SO EINEN PLATZ IN WIEN. Schon jetzt 55 Jahre her, da gab es eine Leo Zone! Der Zimmermann Park im 9. Bezirk. Dieser war nicht besonders groß. Eine Sandkiste mit Kletterturm, ein paar Bänke und Tische und einen Käfig zum Fußballspielen.
Doch 1 Jahre zuvor?
Der Käfig nur für die Erwachsenen, ihr Reich, ihr Wohnzimmer. Bänke und Tische standen in dem Käfig, die sie irgendwann einmal hineingetragen hatten. Mütter mit ihren Kindern mussten am Rand der Sandkiste sitzen oder stehen. Kamen sie mussten die Kinder hinaus.
Kind, war der, der in die Schule ging, Erwachsener der, der bereits Arbeiten ging. (oder auch nicht). Wurde nicht Fußball gespielt. Saßen auf dem Tisch, fuhren mit den Mopeds oder Motorroller hinein. Obwohl genügend Platz vorhanden war, durften Kinder nicht hinein.
Dann ein Winter, minus 20 Grad, Leo nur in Stoffhose, Hemd und Patschen, sonntags mittags im Käfig. Obwohl 6 Erwachsene anwesend. Und er prügelte sich mit ihnen, wusste, dass er es nie gewinnen kann!
Aber wieso!
Er wurde zuvor gerade wieder einmal von seinem Vater ordentlich gezüchtigt. Mit dem Hosenriemen geschlagen, weil er mit den Zigaretten holen vom Wirten zu lange brauchte.
Und er konnte sich losreißen und aus der Wohnung laufen, aber wo soll er hin? In den Park, in dem Park wo er viel Zeit verbrachte und Freundinnen hatte. Und er war mit der derzeitigen Situation im Park mehr als unzufrieden. Leo geschundenen, angeschlagen, seine Haut brannte wie Feuer, dort wo das Leder getroffen hatte. Er brauchte jetzt etwas, um seine Aggressionen loszuwerden.
Das konnte er jetzt hier für eine gute Sache, beißen, kratzen, treten. Sechs Wochen in dem Sankt Anna Kinderspital, das gleich nebenan war. 6 Wochen brauchte er bis er wieder selbständig laufen konnte.
Bei der Gegenüberstellung zwei Monate später, konnte er sich an kein Gesicht, erinnern. Anklage lautete schwerer Körperverletzung, einige hatten Vorstrafen oder waren auf Bewährung in Freiheit.
Hieß entweder Knast oder tun, was Leo von ihnen VERLANGTE!
Tische aus dem Käfig, und jeder darf zu jeder Zeit in den Käfig!
Und er machte den Park zur LEO-Zone!
Eine Story über den Leo Witsch
© 2022-08-18