Vor einigen Jahren sah ich zufällig einen Artikel über den bekanntesten, europäischen Heiler, auf welchen ich einst durch eine TV-Sendung aufmerksam geworden war. Ich las, dass er in Kürze nach NÖ kommen würde, zwecks Heilsitzungen, sowie auch um Schüler auszubilden.
Begeistert rief ich die angegebene Tel.nummer an, da ich unbedingt eine Heilsitzung wagen wollte bei ihm. Mit der netten Dame, die die Organisation überhatte, machte ich rasch einen Termin aus und erfuhr die genaue Adresse. Ich sollte nach Marchegg hinauskommen, sozusagen eine kleine Weltreise die durch die unzähligen Dörfer des Marchfelds führt. Endlose Weiten.
Eine Bekannte erzählte mir, dass sie früher mit den Kindern draußen in der schönen Naturpark-Gegend gewesen war und riet mir, unbedingt die Störche im Aupark und das alte Barockschloss anzusehen.
Gesagt, getan – so fuhr mich meine Mutter also alsbald hinaus zu meinem Termin und im AnschluĂź an die 1. intensive Heilbehandlung, liefen wir die paar Schritte zum Schlosspark hinĂĽber. Ich war ziemlich energiegeladen und freute mich wie ein Kind, als ich neugierig eintrat und zuallererst den Storchenhaus-Shop entdeckte, in den es mich natĂĽrlich sofort hineinzog. Ich stöberte ein Weilchen, kaufte einen Mini-PlĂĽschstorch zum Anhängen, eine Holzschlange fĂĽr meine Freundin und hĂĽbsche Postkarten.
Dann liefen wir den Schotterweg neben dem schon ziemlich baufälligen Barockschloss entlang, auf dessen Dach wir die ersten Storchennester entdeckten und gelangten dahinter zu einem Brückerl. Beim Darüberschreiten eröffnete sich uns eine atemberaubend schöne, sattgrüne Aulandschaft, die gesäumt war von unzähligen Baumhorsten mit Storchennestern in den oberen Geästen. Ich war schwer beeindruckt, da ich dies noch nie zuvor so hautnah gesehen hatte.
Zu der Zeit waren glĂĽcklicherweise schon die ersten Storchenbabys geboren, die ich, nachdem ich auf die Aussichtsplattform geklettert war, sehr gut sehen und fotografieren konnte. Herzig zu beobachten, wenn die Elterntiere den Kopf zurĂĽcklegen und mit den Schnabel laut klappernde Geräusche produzieren. Einfach zauberhaft dieses Naturschauspiel beobachten zu dĂĽrfen und auch total interessant, allerhand wichtige Details von der Infotafel zu erfahren – u.a. dass Störche nur Saison-Ehen fĂĽhren, also untreu sind. Na sowas!
Dann schlenderten wir noch ein Stück durch den Aupark, was ein weiteres Erlebnis für sich war, da das Hinweisschild am Tor darüber aufklärte, dass Wildpferde im Gelände unterwegs seien. Diese erspähten wir zwar damals leider nicht aus nächster Nähe, jedoch lagen deren Pferdeäpfel alle paar Meter verteilt. Wir hatten eine Menge sportlichen Spaß beim ständigen zur Seite hüpfen und ausweichen.
Zurzeit befindet sich das alte Schloss ĂĽbrigens in Sanierung und Revitalisierung, wie ich las, da es 2022 Ausstellungsort der NĂ–-Landesausstellung wird. Drauf freue ich mich schon, denn Marchegg ist wirklich einen Besuch wert …
© RENAvonRAVENSTEIN 2020-01-23