Das Traummädchen

Varuna Linge

von Varuna Linge

Story

Es war einmal ein Mädchen, das lebte mit ihrer Familie zusammen in einem schönen Haus mit Garten. Wenn sie allein war, fürchtete sie sich manchmal, denn abends, wenn es dunkel wurde, taten sich in ihren Gedanken die schlimmsten Fantasien auf, wie, dass ein Monster unter ihrem Bett lauerte oder ein Einbrecher kam. Sie hatte Angst in der Dunkelheit, denn Nachts schien sich jede Struktur zu verändern und ließ sie gruselige Dinge sehen. An diesem Tag ging sie ins Bett und schlief sofort fest ein. Das Mädchen träumte von einem Haus, in das sie hinein ging. Hinter ihr, ihre Familie. Zusammen gingen sie in das Haus und auf einmal waren die Eltern des Mädchens verschwunden. Sie hatte Angst, suchte sie überall, doch fand sie nicht mehr. Sie stieß auf gruselige Gestalten und rannte vor ihnen weg. Dann ging sie in einen dunkleren Raum, in dem sie ihre Eltern sah. Sie betrat den Raum, lief auf sie zu und im selben Moment waren die beiden wieder verschwunden und es türmte sich eine gespenstige Gestalt auf. Sie wollte weglaufen, doch wurde aus ihrem Traum gerissen. Ängstlich und erschrocken erwachte sie. Der Traum erschien ihr so real. Sie lag noch eine Weile in ihrem Bett und schlief nach einiger Zeit wieder ein. Doch sie träumte den Traum weiter. Sie sah ihre Familie und dann verschwanden sie wieder. Sie stieß auf eine Kellertür. Darauf stand „Gehe nicht hinein, du kommst sonst nie wieder hier heraus.“ Sie dachte, sie würde schon einen Weg finden, um wieder herauszukommen und ging hindurch. Sie bekam Panik, wollte sofort wieder kehrt machen, doch die Tür war plötzlich verschwunden. Sie hatte Angst. Das Mädchen konnte nicht mehr zurück und überall erschienen Gespenster. Sie versetzte sich so in diese grausame Lage, dass ihr auf einmal ganz kalt wurde. Das Mädchen verlor ihr Gleichgewicht und fiel. Als sie wieder aufstand, war sie immer noch im Keller. Jetzt empfand sie alles als noch angsteinflößender und realer. Auf einmal wurde sie von etwas Kaltem berührt. Noch nie zuvor konnten Traumfiguren sie anfassen. Bis sie es begriff: Dies ist kein Traum, das ist nun real! Sie geriet in Panik, rannte umher und war überflutet von ihrer Angst. Sie lebte nun in ihrem Traum. Das Mädchen fragte in den Raum hinein. „Ist hier jemand, der mir hilft?“ „Das hängt jetzt ganz alleine von dir ab, ob du wieder zurückkommst. Du bist hier hineingeraten, komm also so auch wieder heraus“, antwortete ihr eine tiefe Stimme. Das Mädchen grübelte nach, was er damit meinte, aber verstand es nicht. Nach einer Weile schlief sie erschöpft ein. Als sie erwachte glaubte sie erst, wieder zu Hause zu sein, doch sie war noch immer im Keller. Um sie herum schwebten Geister. Das Mädchen erschrak. „Habe keine Angst. Wir werden dir nichts tun“, sagten die Geister. „Warum seid ihr dann in meinen Albträumen und macht mir Angst?“, fragte das Mädchen. „Du hast Angst vor uns, aber wir, machen dir keine Angst“, sagten sie nur. „Ja ich weiß“, seufzte das Mädchen. „Ich möchte doch nur wieder zurück.“ Das Mädchen weinte, aber es half alles nichts. Sie stellte sich vor, wie sie zu Hause bei ihren Eltern war. Und so wie sie es sich vorstellte, war sie auch schon wieder Zuhause. Das Mädchen war froh, nicht mehr in ihrer Traumwelt gefangen zu sein und dachte sich „Das passiert mir nicht noch einmal“. Sie müsse sich immer wieder daran erinnern, dass es nur ein Traum war, denn dahin wollte sie nicht erneut. Dann ging das Mädchen zu Bett und hatte nie wieder Angst vor der Dunkelheit, denn diese hatte sie besiegt.

© Varuna Linge 2025-03-21

Genres
Romane & Erzählungen
Stimmung
Abenteuerlich, Dunkel, Mysteriös
Hashtags